Donnerstag, 26. September 2013

Nach norden und Osten, und wider nach Süden (Folge 2)

Tag8 – Fortsetzung

Ich sehe mich in der Burg um. Und wie so oft, wird es nicht gern gesehen wenn man hier Fotos macht. Mir ist das ja wie immer egal. Die Action Cam zeichnet alles schön auf. Hehe.^^ In den Vitrinen findet man das übliche Gedöns. Alte Waffen, Rüstungen, Tonscherben, Handwerkszeug, Gemälde, alte Klamotten und uralte Schriftstücke. Ein Museum eben.



Wie in jeder guten Burg gibt es auch hier auf der obersten Etage eine dreidimensionale Karte der Umgebung wie sie zur Zeit der Entstehung der Burg aussah. Also eine Rekonstruktion der frühen Japanischen Landschaft. Solche Modelle finde ich persönlich am interessantesten. Anhand solcher Karten kann man sich besser vor Augen führen welchen Zweck die Burg früher erfüllt hat. Auch wird das alte Stadtbild dargestellt, so wie man es aus den Samurai-Filmen kennt. In der Burg in Nagoya, gibt es auf einer Etage eine nachgebaute Straße aus der Zeit der Samurai. Dort kann man einen Einblick in die Häuser des alten Japans erhaschen. Die Karten sind von Burg zu Burg von unterschiedlicher Qualität. Einige sind aus hochwertigen 3D Plastiken mit vielen Details nachgestellt. Andere bestehen aus einfach Papiergebäuden und andere aus kleinen Holzklötzchen die an alte Häuser erinnern.


Zu guter Letzt kommt natürlich noch der Rundblick über die Stadt von der obersten Etage aus. Einige Burgen haben keinen Rundgang auf der obersten Etage. Nur Fenster oder kleine Balkone. Das finde ich wiederum sehr schade. In der Regel hat man nämlich eine geile Aussicht.


Ich kehre zum Eingang zurück und suche zwischen den Prospekten nach Postkarten. Da ich auf die Schnelle keine finden kann und ich heute noch paar Kilometer reißen will, frage ich einfach nach. Ich frage also den alten Mann an der Tageskasse. Er hat auch welche im Angebot. Allerdings nur in schwarz weiß. Aber Moment mal. Die sind gar nicht so verkehrt. Sie zeigen nämlich das alte Ogaki. Gekauft für 400YEN. Ich setzte meine Reise fort. Die Nächste Burg ist als Ruine gekennzeichnet und ich wollte sie eigentlich links liegen lassen. Aber als ich in einem Mc Donalds halt mache um der Hitze ein wenig zu entfliehen stelle ich fest, das es nur 2km Umweg sind. Die nehme ich dann doch in Kauf. Und da ich ja immer Glück habe, erwartet mich eine nagelneue restaurierte Burg. Man muss sogar seine Schuhe ausziehen. 



Die Burg heißt „Sunomata jo“ und befindet sich an einer ungünstig erreichbaren Lage. Mitten zwischen zwei kleinen Flüssen. Der Eintritt kostet. Der Eintritt kostet 200YEN, wenn ich mir das Schild am Eingang so ansehe. Die Kinder zahlen nur 150YEN. Man möge mich korrigieren, wenn ich etwas Falsches erzähle.


Auch hier wieder alte Waffen und solch Zeug. Auch über die Geschichte der Burg wird berichtet. Luftaufnahmen und alte Fotos zeigen die Burg früher und heute. Gute Rekonstruktion. Die Burg ist ringsherum von Flüssen umgeben. Man hat über zwei Brücken Zugang zur Burg. Eine von denen ist gegenwärtig gesperrt. Mein Weg zurück führt aber nicht über die Fußgängerbrücke. Ich nehme die Schnellstraße.


Ich folge der Straße östlich der Burg nach Norden, zurück zur Route 23 und dann auf die Route 21 nach Osten. Weiter Richtung Gifu. Ich überquere eine lange Brücke und folge der Straße nur noch 5 Kilometer bis ich die nächste Burg erreicht habe. Hier ist allerdings gar nichts mehr zu sehen. Nur noch die Andeutung der Grundmauern. Hier halte ich mich nicht auf und versuche noch die nächste Burg zu erreichen, bevor die um 1800 schließen. Es ist jetzt 1600. Also dann mal los. Es sind noch gute 5km bis dort. Ich nehme die Verfolgung der Route 157 nach Norden zur Route 256 auf. Vorbei am Hauptbahnhof von Gifu City und einer langen Einkaufspassage. Die sieht aber schon reichlich leer gefegt aus. Endzeitstimmung?
Aus der Ferne kann ich ein erstes Foto von der Burg machen. Oben auf dem Berg, links neben der Laterne. Kann man das erkennen?


Ich fahre so dicht wie möglich heran und stoße auf eine Seilbahn. Die Fahrt kostet 800YEN. Ohne mich. Es muss auch einen günstigen Weg nach oben geben. Die Karte sagt es zumindest. Aber ich frage schon mal nach Postkarten, für den Fall, das ich in der Burg keine mehr bekomme. Ich parke mein Bike nahe der Seilbahnstation und sondiere noch einmal die Karte. Die Cola-Flasche nehme ich noch mit. Der Rest bleibt hier unten. Der Weg führt mich zuerst über einige Stufen nach oben zu einer Weggabelung. Karte…..kurzer Weg oder langer Weg? Kurzer. Keine Zeit zum spazieren gehen. OK. Dann mal los. Aber ich habe nicht damit gerechnet, das dieser Weg auch der beschwerlichste ist. Es geht über Stock und Stein steil nach oben. Klettern, kein wandern. Blanker Felsen unter meinen Füßen, keine Sicht zur Burg. Kein GPS-Peilung. Nur die Karte auf der Kamera lässt mich vermuten, ob ich auch wirklich zur Burg vorstoßen kann. Ich kann es aber noch rechtzeitig nach oben schaffen. Um 1725 Ortszeit bin ich bei der Burg. Ich frage, ob ich noch eintreten draf. Kein Problem sagt man mir.


-=Wird fortgesetzt=-

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