Montag, 23. April 2012

Montag 8 -

Der Wecker in meinem Handy hat versagt und ich werde erst um 0900 wach. Mir war so, als ob Victor was mit „noon“ gesagt hat. Meinte er jetzt um 0900!? Ich fahre einfach mal hin und schau ob er schon da ist. Dort angekommen muss ich aber feststellen, dass dem nicht so ist. Ich setzte mich mit meinem Notebook aber in das Treppenhaus und fange an zu schreiben, bis die Uhr 1200 anzeigt.

Yukari ist gerade eingetroffen. Sie ist noch vor Victor hier. Ich frage wann er kommt und dann steht er auch schon in der Tür. Ich gebe ihm den Zettel von der Sprachschule bei der ich gestern war. Victor sucht in meinem Video Archiv nach etwas gutem, das auf YouTube Geld bringen könnte. Er findet auch etwas. Das Video mit der Rückfahrkamera findet er genial. Er will heute Abend selber so ein Video mit mir zusammen drehen, wenn er nachhause fährt. Wir berechnen einen Zeitpunkt, zu dem wir uns heute Abend treffen. Heute hat er aber wieder einen vollen Terminplan und wir lassen die Schule leer stehen. Ich habe mir nichts weiter vorgenommen und fahre somit einfach mal eine Straße gen Osten. Wer weiß wo ich lande.

Ich habe keine Ahnung wo ich bin oder wie ich wieder zum Zelt komme. Ich fahre einfach nur ziellos umher. Man, das ist zwar spannend, aber ich kann später nichts dazu schreiben. Irgendwie nervt mich das. Ich komme zu einer kleinen Wohngegend die mich an unser Nachbardorf in gog erinnert. Viele niedliche Plattenbauten mit Vorgarten. Und auf der gegenüberliegenden Straßenseite viele kleine originale Japanische Bretterbuden. Dazwischen ein Stapel abgewrackter Fahrräder.


Ich ändere irgendwann den Kurs und fahre weiter Richtung Norden. Ich komme an einem Schulgelände vorbei, bei dem ich schnell ein Foto mache. Fragt mich aber nicht wo das war.


Ich gelange schließlich auf die Straße, die ich sonst entlangfahre, wenn ich zu dem Sento fahre, welches im fünften Stock einquartiert ist. Hier kenne ich mich ja schon etwas aus. Ich folge also dieser Straße nach Westen und komme an dem 100YEN Lawson vorbei. Hier hole ich mir eine Milch und eine Packung Butterkekse.


Dann denke ich, dass es Zeit für ein Mittag wird. Was sagt die Uhr? 1600 etwa. Mal sehen wo ich Yoshinoya finden kann. Den einzigen Laden den mein Navigationssystem in der Nähe kennt befindet sich nahe dem Central Park. Also wird der Kurs neu berechnet. Ich zunächst etwas weiter nach Westen und gelange zu dieser fetten Autobahnbrücke die durch die halbe Stadt führt. Der folge ich kurz. Das Wetter hat sich etwas gebessert. An einer Kreuzung sehe ich einen echt krassen Typen. Der ist so knallhart, das ich ihn einfach mal ablichten musste.


Sollte er sich auch nur einmal zu schnell umdrehen, liegt er auf der Straße. Hart am Wind. Ich habe den Wegepunkt erreicht und bestelle mir eine große Portion (oomori jap.) für 590YEN. Ich denke, dass dies noch mit der beste Deal ist. Sollte ich versuchen mir selber was zu kochen, komme ich selten günstiger bei weg. Ja, schon. Wenn ich nur Nudelsuppe esse. Oder Toast mit Spiegelei. Aber das kann ich nicht den ganzen Urlaub lang essen!^^


Ich würde gerne noch mal das gleiche haben, aber ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich gehe also zur Kasse und verlasse das Restaurant. 1630 sagt die Uhr. Noch etwas Zeit, bis ich Victor treffen soll. Ich beschließe meine Ausrüstung im Zelt zu lassen, um mehr Kontrolle über das Bike bei extrem langsamer Geschwindigkeit zu bekommen. Ich komme an einem weiteren Yoshinoya vorbei. Das Navigationssystem muss eine Fehlfunktion haben, denn es leitet mich direkt an den Tresen weiter.


Ich habe jetzt also mein Mittag und mein Abendbrot weg. Das sollte ja wohl reichen. Abgesehen davon, das ich für den Preis in Deutschland dreimal satt geworden wäre, kann ich mich nicht beschweren. Ich sehe auf die Uhr und erkenne eine große zeitliche Lücke, die es gilt zu füllen. Ich versuche also nochmal mit der Rückfahrkamera die Fußgängerzone gut einzufangen. Gelingt mir sicherlich nicht immer. Ich kann später nur einige Stellen herausschneiden und irgendwo einsetzen.

Memo an mich selbst: Video mit „Drive By Kameras“ zusammensetzen und zu JAPANdriveBY hochladen. Wird sicher gut.

Ein Japaner mittleren Alters kommt zu mir gerannt, als ich an einer Ampel anhalte und die Kamera abschraube Er findet das mit der hochgesetzten Kamera irgendwie nicht schlecht. Ich versuche im zu erklären das ich normale Perspektiven nicht sonderlich ansprechend finde. Ich versuche die Kamera zu bewegen, damit das Motiv interessanter erscheint. Das hat er auch begriffen und wünscht mir noch viel Erfolg. Ich packe meine Kamera ein und rase zum Zelt. Dort lege ich mein Zeug ab und döse etwas im Zelt herum. Doch als ich auf die Uhr sehe, stelle ich fest, dass es Zeit ist zu Victor zu fahren, bevor ich zu spät komme.

Ich hetze also nur mit meiner Kamera zurück zur Schule, doch als ich dort ankomme, kann ich noch eine Stundewarten, bis Victor seine letzte Unterrichtsstunde hinter sich hat. Yukari versucht mir in der Zeit etwas japanisch beizubiegen.

Als Victor dann endlich fertig ist, können wir anfangen. Wir postieren uns unten auf dem Bürgersteig und ich stell die Kamera auf Victor ein. Nach einer kurzen Einführung geht die Reise los. Wir fahren durch den angeblich geschäftigsten Teil von Sakae. Hier befinden sich meinem Erachten nach nur Bars und Restaurants. Victor gibt mir immer Anweisungen, wo ich langfahren soll. Das haut ganz gut hin. Etwas Interessantes können wir aber dennoch filmen. Einen Feuerwehreinsatz. Allerdings weiß keiner worum es hier genau geht. Keiner sieht Rauch oder Feuer.^^
Nach dieser Kamerafahrt verabschiede ich mich von Victor und fahre zum Stützpunkt zurück. Ich schmeiße mich sofort in den Schlafsack und penn wie ein Feldstein ein.

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