Mittwoch, 16. Mai 2012

Mittwoch 11 - Keine neuen Ideen

Ich wache um 0900 auf. Ich habe es bisher noch nicht geschafft mein Cosplay in den Koffer zu packen. Das mache ich jetzt erst mal. Ich habe hier noch ein schönes Chaos von dem Tag, wo ich den Schneidkopf für die Haarschneidemaschine gesucht habe. Ich möchte den Koffer gerne schon sorgfältig vollstopfen, aber ich muss den noch mal komplett leer machen, um den defekten Plastikwinkel mit einer zusätzlichen Lösung zu unterstützen. Ich mache mir also wieder doppelte Arbeit. Aber ich habe noch genug Tüten. Ich kategorisiere die vier häufigsten Kleidungsstücke und stopfe alle Teile die ich finden kann in die jeweils für diese Kategorie zugewiesene Tüte. Eine Tüte für die Socken, Eine für die Unterhemden usw. Somit kann ich schnell alles leer räumen und wieder zusammenstopfen ohne jedes Teil einzeln bewegen zu müssen. Ich hoffe, dass ich so etwas komfortabler arbeiten kann.

Das Wetter scheint heute gut zu sein, wenn ich so aus dem halbherzigen Fenster in meinem Vorzelt sehe. Ich schnappe mir zusätzlich noch zwei leere PET-Flaschen um sie an einem Convenient Store los zu werden. Nachdem ich auf der Toilette war verlasse ich den Park. Mächtig ruhig heute. Auf einer Brücke sehe ich eine kleine Blechkiste mit roten Leuchten auf dem Dach. Wer kann das wohl sein? Die haben schon wieder einen Hilflosen Autofahrer aufgegriffen. Das merkt sich meine Kamera kurz.

De nächste Store der auf meinem Weg liegt ist ein Lawson. Dort werde ich meine beiden Flaschen los. Es dauert nicht lange, und da klingelt das Telefon. Victor ist dran. Er ist gerade beim Nagoya Hauptbahnhof und ist mit dem Bike auf dem Weg zur Schule. Ich fahre aber zuerst noch zu Yochinoya um etwas zum Frühstück zu essen.


Memo an mich selbst: Diese blassroten Fussel schmecken sauer oder bitter. Die ruinieren den guten Geschmack von dem Essen. Ich sollte die nicht wieder benutzen.

Nach dem kleinen Imbiss fahre ich zu Victor. Es ist bereits 1130 als ich dort eintreffe. Meine heutige Aufgabe ist es das Stop Motion Video zurechtzustutzen. Über 530 Fotos sind zu verarbeiten. Bäh…
Meine erste Animation hat lange gedauert, da ich jedes Foto einzeln auf eine bestimmte Länge zurechtgeschoben habe. Aber heute ist mir das zu aufwendig. In meinem Programm muss sich auch eine Option dafür befinden, alle Fotos auf einmal zu kürzen…ob ich so eine Funktion finden kann? Wäre mir echt eine große Hilfe.

Ich kann tatsächlich etwas finden. Ich kann die Anzeigelänge vom ersten Foto auf 0,05 Sekunden setzen und auf den Knopf „Auf alle anwenden“ klicken. BAM!. In die Fresse. So kann ich alle 500 Fotos extrem schnell verarbeiten. Nur wird das Programm bei der Datenmenge sehr träge. Der Arbeitsspeicher von 3GB ist hin. Also voll. Für meinen Rechner in gog wäre das gerade genug zum Aufwärmen. Der hat 16GB!^^

Ich verbringe einen Großteil des Nachmittags damit, das Video zu verbessern. Es dauert ewig, weil das Prog so langsam reagiert. Auch der erste Export dauert 15 Minuten, wobei das Video nur 2 Minuten lang ist. Ich schreibe noch eine Mail an den Co Moderator und an Mudders. Mudders hat jetzt gelernt wie man eine E-Mail schreibt. Das ist schon mal richtig gut. Nur mit der groß und Kleinschreibung gibt es noch Probleme. Aber man kann es auch so lesen.

Yukari ist mit ihrem Unterricht fertig und Victor fragt sie, ob sie bei dem Hotel anrufen kann um nach dem Job zu fragen. Doch als sie fertig ist, gibt es, wie zu erwarten war, eine Absage. Sie meint, wenn mein japanisch nicht gut genug ist um den Arbeitgeber selber anzurufen habe ich keine Chance. Japanisch ist wieder eine Voraussetzung, obwohl es auf dem Auftrag nicht explizit drauf steht (siehe oben). Lachhaft! Im Restaurant von Sakai in Totsuka ging das auch ohne. Ich weiß nicht, ob die bei einem Job mehr auf sprachliche Anweisung setzten oder die Intelligenz eines Menschen gleich null einschätzt. Man wird ja wohl intelligent genug sein um einige Aufgaben erfüllen zu können ohne das man eine Erklärung dafür braucht, oder!?

Victor hat beim Nagoya International Center nachgefragt, ob die Möglichkeit besteht dort eine Notiz zu hinterlassen um nach Schülern für Deutsch oder Englisch Unterricht zu fanden. Aber diese Möglichkeit besteht nicht mehr. Yukari gibt mir aber eine Internetadresse. My-sensei.com. Dort kann man sich kostenlos registrieren, so wie mir scheint, und ein Lehrer-Profil erstellen. Man gibt an, welche Sprache man unterrichten möchte und welche Muttersprache man hat. Wie die Schüler mit mir in Kontakt treten können und wie mein Stundenplan aussieht. Lehrinhalte, Schule, Zertifikate (wenn man eins hat), Online Unterricht und noch einige andere Dinge lassen sich angeben. Sieht recht vielversprechend aus. Ich kann diese Seite für jede Region in Japan einsetzen. Sollte ich also nach Osaka weiterreisen, muss ich nur die Region in meinem Profil ändern.

Um 1600 etwa verlasse ich Victors Schule um nach dem Tatami Shop zu suchen, den ich den einen Abend durch Zufall entdeckt habe. Ich möchte gerne ein etwas ausführlicheres Video drehen. Vielleicht kann ich damit ein paar Yen machen. Ich fahre wieder um etliche Häuserblöcke, kann den Shop aber nicht finde. Ich erreiche aber das Große Gebäude mit der Aufschrift Buffalo. Ich bin damals genau auf dieses Gebäude gestoßen, als ich auf dem Weg vom Shop zum Sento war. Ich fahre also die Straße in Richtung Osten. An jeder Ampel halte ich kurz an und sehe nach Süden. Ich erinnere mich, dass es eine kurze Straße war. An der dritten Ampel bin ich dann auch richtig. Hier in dieser Straße ist der Shop. Leider hat er geschlossen. Ich muss also ein anderes Mal wieder kommen.


Ich fahre nach dieser Pleite zurück zu Akamon und hole mir dort am Taiyaki Stand meiner Wahl zwei kleine Fische mit Vanillegeschmack. Man, sind die lecker. Scheiße! Ich muss unbedingt das Rezept rausbekommen und die in gog verkaufen. Die beiden lasse ich schnell in meinem Bauch verschwinden. Anschließend fahre ich zu dem kleinen Supermarkt und kaufe mir eine paar Cornflakes für mein morgiges Frühstück. Meine externe Festplatte ist stoppen voll mit Daten. Ich habe zwar die Möglichkeit 300GB an Animes und 300GB an Musik und 200GB an Spiele zu löschen, aber ich kann mich eigentlich von nichts so richtig trennen. Ich schau also mal, was eine neue Platte kosten würde. Ich finde in einem Laden eine Western Digital mit einem TB für rund 6300YEN. Ob das ein guter Preis ist? Ich überprüfe das später.

Mein weitere Weg führt mich weiter nach Norden, bis ich die nächste gut ausgebaute Straße erreiche. Ich kann den Sonnenuntergang sehen. Eine Brücke wäre jetzt genau das richtige. Ich finde auch eine, aber der Himmel ist etwas Wolkenverhangen und man kann die Sonne nicht so gut sehen. Schade eigentlich.


Ich bin in der Nähe von dem mittelgroßen Park wo sich auch das Planetarium befindet. Ich fahre dort einige Runden mit dem Bike umher um ein neues DriveBy Video zu drehen. Danach fahre ich wieder auf Umwegen zum Central Park und stehe vor dem großen Riesenrad bei Sakae Sunshine. Das Ding ist ja schon ein bisschen geil.


Zu guter Letzt fahre ich noch weiter Richtung Osten. Auf der Straße genau vor dem Chunichi Building. Ich fahre die Straße gemächlich hinunter und sehe mir die vielen bunten Leuchttafeln an. Nach zwei oder drei Kilometern erreiche ich den 100YEN Lawson wo ich die Milch für wirklich nur 105YEN kaufen kann. Absoluter Schnapper. Ich fahre noch etwas weiter nach Osten, bis ich die nächste richtig fette Kreuzung erreiche.


Von dort aus fahre ich nach Norden um ein noch unbekanntes Gebiet zu erkunden. Ich fahre so lange, bis ich auf eine Eisenbahnbrücke stoße. Dieser Linie folge ich zurück nach Westen. Entlang dieser Strecke kann ich einige richtig geile Shots machen. Wenige Meter nach einer Haltestelle, beginnt ein Tunnel und die ganzen Züge verschwinden im Untergrund. Dort harre ich solnage aus, bis ich einen Zug bei Nacht filmen kann. BAM! In die Fresse. Das war echt laut!


Die Route hat sich etwas nach Süden gedreht, und ich fahre auf die andere Seite vom Tunnel. Die Straße ist leer gefegt und ich fahre ein kurzes Stück auf der Gegenfahrbahn den Hügel hinunter. Gleich die nächste Möglichkeit nach links abzubiegen ist mein. Ich gelange auf direktem Wege zum Mejio Park. Man, das war aber eine exakt berechnete Route.

Im Park übt eine große Gruppe von Kids einen ausgefallenen Tanz. Ich würde mir das gerne länger ansehen, aber es ist schon so dunkel, dass sich meine Kamera fürchtet. Ich filme also nur einen kurzen Augenblick. Am Zelt angelangt, werfe ich meine Vorräte raus und fahre zum MC nahe dem Nagoya Castle um meine Akkus zu laden und den Bericht für heute zu schreiben. Ich erreiche den MC um etwa 2120 und verlasse diesen um 0300 am Donnerstagmorgen. Heute habe ich wieder ordentlich was gesehen, nicht so wie gestern…

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