Mittwoch, 3. Oktober 2012

Mittwoch 31 (03.10.2012) - Auf dem Burgwall


Irgendwie stelle ich um 0452 fest, dass es im Zelt eine hohe Luftfeuchtigkeit gibt. Ich greife mir meinen Gaskocher und lasse ihn einige Minuten brutzeln um die Feuchtigkeit zu beseitigen. Das ist schon viel besser. Dann kann ich weiterschlafen. Um 0845, etwa, springe ich wieder auf. Es wird warm im Zelt. Das bedeutet gutes Wetter und Zeit zum Aufstehen. Ich schmeiße wieder alles in meinen Rucksack und sehe zu, dass ich in die Spur komme.


Heute wollte ich mich zur Burg begeben. Nachdem mein Bike einige Kilometer am frühen Morgen hinter sich hat und ich einer Einkaufspassage gefolgt bin erreiche ich einen Schrien. Der scheint hier in Osaka eine wichtige Rolle zu spielen, wenn ich mir die ganzen Holzschilder so ansehe. Die machen ein Vermögen mit diesen Brettern.


Auf dem Weg Zur Burg fällt mir aber ein, das ich dort lieber im Cosplay auftreten sollte, um den Effekt zu verbessern. Ich fahre aber dennoch zur Burg. Ich sehe mir dann wenigstens schon mal den Außenbereich an, so spare ich mir später den Aufwand im Cosplay. Ich fahre einmal außen um die Burg herum. Burg wird von einem innerem und einem äußerem Burggraben umgeben. Auf dem äußeren Burgwall kann man kostenfrei herumspazieren. Will man aber die Burg besichtigen ist man gleich 700YEN los. Noch ein Grund mehr das Maximum herauszuholen. Wenn ich hier im Cosplay auftauche, muss ich unbedingt paar gute Fotos machen.

Memo an mich selbst: Internetzugang finden und Flugticket bestellen. Das günstigste ist genug.

Ich kann vom Burgwall aus einige gute Fotos machen. Hoffe ich. Jedenfalls ist die Aussicht teilweise sehr schöne anzusehen. Ob die Kamera das auch so gut einfangen konnte ist fraglich.

Beim Haupteingang zur Burg befindet sich ein Schrein namens „Hokoku Jinja“. Meiner Meinung nach ist hier aber mehr Beton als alles andere verbaut worden. Das hält zwar länger, macht aber einen scheiß Eindruck. Besonders wenn die Farbe abblättert. Vor dem Schrein steht ein großer Ring aus Stroh. Ich frage mich, was dieser symbolisiert.

Ich verlasse die Burg. Zu meiner Linken sehe ich eine große Halle. Keiner scheint Interesse dafür zu zeigen. Deswegen sehe ich mir das an. Es ist eine Trainingshalle für Judo und Kendo. Montag bis Freitags ab 1700. Ob ich mir das mal ansehen sollte? Ich kann es mir ja leisten. Also, von der Zeit her. Wenn es kostenlos ist, kann ich ja mal eine Runde mitmachen, oder was?

Nun roll ich einen leichten Berg hinunter, durch das große Tor- Zu meiner linken sehe ich einen gigantischen Felsbrocken, der in der Wand verarbeitet wurde. WOOOOOOOOW, was für ein Monster. Ich sehe mir das Schild mit der Beschreibung an. Da kommt eine Japanerin herbeigesprungen und erzählt mir etwas über die Geschichte dieses Feldbrockens. Er wurde gespalten und dann wurden beide Hälften unmittelbar nebeneinander aufgestellt. Krass.  Es gibt zwei eindeutige Anzeichen dafür, dass die Steine zusammengehören. Es gibt einen dunklen Fleck auf beiden Steinen. Die sind gespiegelt und würden perfekt zusammenpassen. Des Weiteren, steht man direkt vor den Steinen und sieht nach links und rechts, kann man eine Wölbung erkennen. Der linke Stein hat eine Wölbung nach außen, während der rechteeine nach innen hat. Würde ebenfalls perfekt zusammenpassen. Die sind echt krass drauf gewesen damals. Die Steine befinden sich am „Otemon“ Tor. Wobei „mon“ ja schon Tor bedeutet, aber auf der Karte steht es so!^^




Ich habe die Burg hinter mir gelassen und suche einen MC um meine Batterien aufzuladen. Ich fahre eine Straße hinunter und passiere dabei ein Gebäude des Fernsehsenders NHK. An der nächsten Kreuzung sehe ich dann auch schon einen MC. Also rein da. Ich bestelle mir ein Teriyaki Burger Menu zu 500YEN. Das ist das erste was ich heute kaufe.

Memo an mich selbst: Selbst wenn ich jeden Tag nur 1K Yen ausgeben würde, wären das 100€ in zehn Tagen. Das wären dann bis Ende des Monats 280€. Hm, wäre finanziell zu schaffen, denke ich. Aber ob ich es schaffe nicht mehr als 1K Yen am Tag auszugeben? Sehr schwer, das Sento kostet ja schon 410Yen. Kann ich nicht jeden Tag nutzen. Handy aufladen? Kannst du vergessen. Brauchen wir nun echt nicht mehr, es sei ich finden eine Arbeit.

Memo an mich selbst: „Shinsekai“ bedeutet „neue Welt“. Straßenname nahe dem TV-Tower (Tsutenkaku Tower) in Osaka. Ich meine zu glauben, dass es in Nagoya auch einen Teile namens „Shinsekai“ gibt.

Memo an mich selbst: Wenn ich Japan verlasse, will ich den Anhänger im Fluss versenken. Einfach nur aus Gag. Ich werde dann mit der alt bewährten Methode reisen, oder den Zug zum Flughafen nutzen.

Nach gut vier Stunden mache ich mich auf den Weg zum Tenoji Zoo. Dort wollte ich nach Arbeit fragen. Dazu folge ich der aktuellen Route weiter nach Süden. Die Sonne geht schon unter.  Ich kann nach einigen Kilometern auf der rechten Seite recht viel Grün entdecken. Das muss der Zoo sein. Ich ändere den Kurs und folge einem kleinen Pfad. Dieser verläuft über eine Brücke direkt zum Haupteingang des Zoos. Doch…scheiße man. Die haben nur bis 1700 offen. Es ist aber schon 1727. Dann muss ich morgen wieder kommen.

Ich fahre zum TV-Tower. Ich parke mein Bike neben dem Restaurant von dem mir der Tatamihändler erzählt hat. Ich kann von außen schon sehen, dass es Rammel voll ist. Ich betrete das Restaurant und erkenne sofort, dass man auf einen Sitzplatz warten muss. Einer sitzt bereits auf der Bank und wartet. Ich setzte mich rechts neben ihn auf die Bank. Es dauert nicht lange, da wird er aufgerufen und bekommt einen Sitzplatz zugewiesen. Krasse scheiße man. Schlange stehen im Restaurant. Die zu Ostzeiten!^^ ich wollte gerade ein Foto machen, da werde ich aufgerufen. Ich werde einmal durch das ganze Restaurant umgeleitet, bis ans andere Ende des Tresens. Von dort aus kann ich den Leuten bei der Arbeit zusehen.

Einer steht an der Fritteuse, oder besser, an der Wanne mit dem heißen Öl. Alles was seine Aufgabe beinhaltet ist, die fertige aufgespießten Speisen in einem klebrigem Zeig und dann in Paniermehl zu wälzen. Dann wirft er das ganze ins Öl. Danach fischt er das fertige Zeug wieder raus und legt es je nach Bestellung auf einen kleinen Rost. Dann wird es von einem anderem ausgeliefert.

Doof ist nur, dass es hier kein englisches Menu gibt. Ich deute auf zwei Sachen von der obigen Karte, nichtsahnend was das ist. Ich erhalte einen Tee und eine Flasche Obstwein. Hä? Dann gibt mir einer ein Menu in Englisch. Uh. So viel ungesundes Zeug. Ich wähle zuerst diese „kushikatsu“ (Rind in frittiertem Teigmantel) und irgendwas mit Hähnchen.

In der Zeiten Runde bestelle ich mir ein Hähnchenfleischball und ein Käsespieß. Die sind wirklich gut man. Besonders der Käse kommt gut rüber. In der dritten und letzten Runde bestelle ich mir ein Schwein irgendwas (tonkatsu) und noch einen Käse. Dann wird es Zeit zu verschwiunden. Ich saufe den Tee aus und versuche herrauszufinden wie in diesem Restaurant bezahlt wird. Man, der Wein macht mich ganz duselig. Einer der Mitarbeitet labert etwas und ich verstehe nict was er mir damit sagen will..er versucht ein englisches Wort zu finden. „Finish?“ Hai, finish! Na das hat doch noch ganz gut geklappt. Er versucht mir zu erklören, das ich mit dem Bestellschein zur Kasse gehen soll. Das kenne ich ja schon von Yoshinoya und Ko. Er gibt mir das Klemmbrett mit dem Bestellschein. Hä`Seltsames System. Es gibt einen durchschlag. Die erste Seite ist gelb. Die aktuelle Bestellung wird abgerissen und zum Koch weitergeleitet. Auf dem Durchschlag steht dann das drauf, was man alles vertilgt hat. Hm!


Ich gehe zur Kasse. Dort kommt mir bereits jemand entgegen und freut sich, dass ich ihm die Bestellliste gebe. Nach den ersten beiden Werten die er eingegeben hat, lese ich schon 730Yen auf der Anzeige der Registrierkasse. Oh man, das wird teuer. Der Zähler bleibt bei 1360YEN stehen. Uh, schwindelerregend. Die Getränke sind so teuer! Fuck man.

Ich verlasse das Restaurant und begebe mich auf den Rückweg. Ich halte unterwegs auf einer Brücke an um die Gegend zu fotografieren. Doch…was ist das? Das ist die Stadthalle. Die ist auch auf meiner Abschussliste. Das ist gut. Wenn ich das jetzt schon erledige, brauche ich mich später nicht mehr damit herumärgern. Ich fahre von der Brücke aus nach links, direkt vor das Gebäude. Ich nutze das Stativ auf meinem Fahrrad um die Kamera mit einer längeren Belichtungszeit arbeiten zu lassen. Nachdem ich dieses Areal abgegrast habe, nehme ich die Spurt zurück zum Zelt wieder auf. Das Foto von der Stadthalle ist auch zugleich mein 40K Foto.


Ich folge der Route 25 nach Norden. Es ist eine vierspurige Eibahnstraße. Aber das ist noch lange kein Grund dafür, das mir die ganzen bekloppten Fahrradfahrer entgegen kommen. DAS ist gefährlich. Wenn ich dem Spinner nach rechts ausweiche und der Scheiß Verkehr hinter mir das nicht rechtzeitig bemerkt, dann geht es ab. Ich glaube ich sollte anfangen diese Idioten anzupflaumen.

Ich erreiche das Zelt nachdem ich in einem 711 auf der Toilette war um etwa 2130. Recht früh heute. Aber vielleicht komme ich dann auch früh genug wieder hoch.

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