Dienstag, 2. Oktober 2012

Dienstag 31 (02.10.2012) - Hello Work in Osaka

Ich bemerke dass es warm im Zelt wird. Jetzt geht das wieder los. Noch zwei Stunden zuvor war es kalt im Zelt Das habe ich genau mitgeschnitten. Aber ich habe keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Ich muss hier raus, bevor ich mich zu Tode schwitze. Ich suche wieder meinen Rucksack und meine Brille und dann geht es raus. Ich sehe auf die Uhr. 0738. Gut, dann habe ich ja den gesamten Vormittag zum verschwenden.

Ich will heute zu Hello Work, muss mich aber vorher noch rasieren. Das sieht doch sonst voll scheiße aus. Ich habe meinen Rucksack verladen und mache mich auf den Weg zur Osaka Station. Dort habe ich einen Anhaltspunkt einer gewissen „Working Holiday Assoziation“ von der „Hello Work“ Agentur in Nara erhalten. Auf dem Weg dorthin komme ich an einer kleinen, langen, geraden Straße vorbei. Ich drehe um und folge dieser Straße langsam bis ans Ende. Ich durchfahre eine extrem lange Einkaufspassage. Aber um diese Zeit ist hier noch alles dicht.



Nach über 10 Minuten verlasse ich die Straße und folge einer anderen Route und gelange zu einem 7 11. Dort gehe ich auf die Toilette und gebe mir das erste Eis für den heutigen Tag zu 126YEN. Wenig spätersetzte ich meine Reise auf der Route 14 Richtung Süden fort. Ich erreiche eine fette Kreuzung und drehe nach Westen ab. Es ist die altbekannte Route 1. Ich folge dieser Straße einige Meter, dann haut mich der Vorschlaghammer um. Die haben hier eine Autobahn direkt über einem Gebäudekomplex errichtet. Ein Panoramafoto soll mir das genauer vor Augen führen.



An einer Ecke muss ich mich dann doch wieder in einen Sukiya setzten um etwas zu frühstücken. Eigentlich sollte ich das ja nicht, da ich wichtigeres zu tun habe, aber dafür gibt es denn den Rest des Tages nichts mehr. Ich bestelle mir ein Käse Hamburger Curry Reis. Huha…was für eine Bezeichnung.



Ich lasse 550YEN im Sukiya. Ich fahre die Straße weiter hinunter, mit dem Rasierer im Gesicht. Ich erreiche die Route 25. Ich habe die Orientierung verloren. Hm, wo lang jetzt? Ich sehe eine Karte bei der auch einige Fotos den Bau dieses Bauwerkes zeigen. So wie ich die Karte deute muss ich weiter die Route 25 nach Süden. Ich komme noch etwa 500 Meter, dann stelle ich fest, dass der Akku von meinem Rasierer platt ist. Das ja mal richtig scheiße. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich den gestern noch im Mc geladen. Jetzt muss ich einen Mc finden um den Akku zu laden. Uh!

Im Vorbeifahren sehe ich einen Mc in einer Seitenstraße zu meiner Rechten. Ich muss die andere Straßenseite erreichen. Ich halte an einem Zebrastreifen und fahre zum Mc. Dort muss ich erst nach dem Menu fragen, da ich sonst nicht weiß, was das günstigste im Angebot ist. Ich suche mir das günstigste aus was ich auf den ersten Blick finde. 240YEN für einen Burger. Ich habe mir schon einen Platz an einer Steckdose gesichert. Ich hänge zuerst den Rasierapparat ran und später den DSi und den Kamera Akku.



Während ich schreibe kommt ein anderer Reisender in den MC. Er scheint gerade erst hier angekommen zu sein. Es ist immer noch ein Schild an seinem Koffer. Er sieht mir so aus, als ob er aus Frankreich kommt. Ich weiß nicht genau, aber ich denke, dass er an die Steckdose will. Ich sollte abrücken und nach „Hello Work“ suchen. Ich verlasse den Mc um 1230.

Ich begebe mich zurück zur Route 25 und folge dieser weiter nach Süden. Ich erreiche eine Kreuzung. Hm, welche Route ist das? Könnte die 172 sein. Ich fahre etwas weiter nach Westen und kann in der ferne den Osaka Dome erkennen. Den lasse ich zunächst rechts liegen und fahre eine Route weiter nach Süden. Könnte Route 41 sein. Auf dem Schild dort vorne steht…Route 41. Oh, wie gut! Ich überquere eine Brücke. Könnte die Route 43 sein.



Am Ende dieser Brücke kann ich den Osaka Dome schon deutlicher erkennen. Dort wollte ich nicht hin. Ich wollte zu einer Touristeninformation um eine neue Karte zu erhalten. Meine ist zu ungenau um die ganzen Sehenswürdigkeiten darzustellen. Ich versuche den TV-Tower ausfindig zu machen. Somit biege ich nach Süden ab. Ich habe keine Ahnung wie ich den Tower finden soll, bei dem ganzen Chaos. Ich glaube ihm am Horizont gesehen zu haben und halte genau in diese Richtung. Aber..NEIN, „Dead End“. Ich muss am Flussufer nach Norden ausweichen. Doch..WOOOOOOW, wie geil man. Ein Anime-Car in der Werkstatt. Richtig geil man!



Ich erreiche dieselbe Brücke noch mal. Diesmal folge ich der Route 43 weiter nach Westen. Ich drehe eine Runde und gelange zurück zum Osaka Dome. Scheiß Navigationssystem! Im Notfall greift der Magnetmodus und sucht den letzten bekannten Punkt auf.



Ich breche die Suche nach dem TV-Tower ab und versuche die Osaka Station aufzusuchen. Dort ist mit Sicherheit auch eine Touristeninformation zu finden. Auf geht’s. Über verschiedene Namenlose Straßen folge ich der Kompassnadel nach Norden, Osten und etwas nach Süden. Dann stehe ich vor einem fetten Gebäude. Alter. Ist das die Osaka Station?



Ja, sie ist es. Hammer großes, man! Ich überquere die Straße und parke das Bike suche auf der Karte nach der Information. Ja, Treffer. Ich marschiere los, in das Getümmel des Bahnhofes um die Information nach einer Karte zu fragen. Die Karte ist schnell besorgt. Auf der lokal ausgestellten Karte ist ein „Hello Work Office“ eingezeichnet. Nicht weit von hier. Ein oder zwei Blocks. Ich fahre die Route 25..schon wieder…? Nach Süden und biege bei Gelegenheit rechts ab. Zweites Gebäude in dieser Reihe. Ich stelle mein Bike vor dem Schuppen ab und betrete die zweite Etage. Einen Spinner dort frage ich nach dem Weg. Er sagt etwas wie „mo ichido“ OK!? Nächstes Gebäude? Ich check das aus. Unmöglich. Die Karte sagt was anderes.



Ich betrete die zweite Etage des mittleren Gebäudes von einem anderem Eingang. Dort frage ich eine angestellte nach dem Weg. Sie sagt im 16. Stock. Hä? OK. Ich fahre mit dem Fahrstuhl nach oben. Dort läuft mir auch prompt jemand über den Weg. Die Person frage ich erneut nach dem Weg. Sie versucht mir klar zu machen, das ich hier falsch bin. Sie haben ein spezielles Headquarter ganz in der Nähe für Ausländer. Hm. Wir fahren eine Etage tiefer und sie gibt mir eine neue Karte. Dort soll ich erneut nachfragen.



Ich stürzte mich wieder auf die Straße. Was zum GEIER!? Welche Dreckshure hat mein Bike bewegt? Und was soll das? Ein Ticket? Das klebe ich aus lauter Knatz auf das andere parkende Bike. Ich lade meinen Rucksack auf und rücke ab. Die Karte von der Agentur ist großer Mist. Man kann nicht mal erkennen was Straße und was Gebäude ist. Ich suche die Gegend nach einem bestimmten Gebäude ab. Nur die lokalen Karten helfen mir wirklich weiter. Auf einer Brücke versuche ich mir einen Überblick zu beschaffen.



Auf einer der lokalen Karte kann ich die letzten Routenpunkte auf die Karte übertragen und erreiche das finale Ziel für heute. Man, harte Arbeit. Umeda ist ein echt unübersichtlicher Stadtteil. (das sagte sogar die englisch sprechende Bedingung im Hello Work, wenig später) Ich parke das Bike unter einer Brücke. Die haben aber auch hier wieder alles mit Geschäfte vollgestopft. Ich kette das Bike lieber an.



Ich gehe zurück zum Hykou Grand Building. Ich muss in die 16. Etage. Der erste Fahrstuhl den ich sehe fährt nur in die erste und 23-xx Etage. Hä, wie soll ich denn jetzt in die 16. Kommen? Ich kann die noch nicht mit der Treppe erreichen. Dauert doch ewig. Tür zu. Mist. Wie komme ich hier wieder raus? Ich weiß keinen anderen Weg und fahre einmal in die 24. Etage und dann wieder nach unten. So ein Scheiß Teil.

Ich erreiche wieder das Erdgeschoss und suche einen anderen Fahrstuhl. Ah, der erreicht die 16. Etage. Ich betrete das Hello Work Office für Ausländer. Einer der Mitarbeitet bedient mich auch sofort. Sie fragt ein wenig auf Japanisch. Mit einigem kann ich ja dienen. Dann kommt aber einer zur Hilfe. Ich warte etwas, dann geht es weiter. Eine englisch sprechende Mitarbeiterin unterstützt mich bei der Kommunikation. Sie überprüfen nur schnell ob ich ein gültiges Visa habe. OK, dann können wir ja mal einen Block riskieren. (ich weiß aber jetzt schon, das es nichts wird) Wir setzen uns an einen Rechner und durchforsten zu zweit die Stellenangebote. Oderbesser, die englisch sprechende Unterstützung macht es. Sie haben gesehen, das ich mittlerweile fünf „Hello Work“ karten habe Ich habe hier in Osaka eine neue erhalten. Super!^^ Sie fragt ein wenig was ich so alles gemacht habe. Ich sage, das ich die Strecke Tokyo, Mt. Fuji, Numazu, Nagoya, Kyoto, Nagoya, Nara, Osaka mit dem Fahrrad gefahren bin….HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ????? SUGOI. Hm, sukoshi! Und wo hast du übernachtet? Im Zelt. Höööö? Subarashi! Das Ergebnis ist, zwei Stellenangebote. Aber keine Aussicht auf einen Job.



Wir gehen zu einer andren Person. Sie ruft bei einer der Stellen an. Keiner nimmt ab. Hm. Scheiße. Sie ruft bei der zweiten Stelle an. Keine Chance. HM…..FFFFFFFFFFFFFFFFFFFUUUUUUUUUUCCCCCCCCKKKKKKK YYYYYYYOOOOOOUUUUUU JJJJJJJAAAAAAPPPPPAAAAAAANNNNNNNN. Die versuche es ja nicht einmal. Ich verlasse mit extrem melancholischer Stimmung das Büro. Grrrrrr…was tun? Ich habe jegliche Hoffnung verloren, diese Jahr hier zu überwintern. OK, das war‘s. Ich habe keinen Bock mehr. Es ist an der Zeit. Sobald ich I-Net finde, wird ein Flugticket bestellt.

Ich fahre wieder ins Erdgeschoss und schlurfe zurück zu meinem Bike. Ich lade den Rucksack auf und drehe den mp3 Player auf. OK, es geht los. Osaka erkunden und dann abreise vorbereiten. Ich fahre zur nächsten besten Route und folge dieser nach Osten. Auf der Ecke sehe ich einen Gusto. Dort setze ich mich einige Stunden rein um den Wochenbericht mit Fotos zu bestücken. Ich werde in der Nacht ein wenig die Stadt erkunden. Ich habe heute das Stativ dabei. Um 1725 betrete ich das Restaurant und um 2035 rücke ich wieder ab. So, lass geh’n.



Ich mache mich auf den Weg durch die Dunkelheit. Hä? Was zum….direkt voraus sehe ich das Sento Logo von dem Sündhaft teurem Sento. Um. OK, dann fahre ich eben schnell beim Zelt vorbei und schau ob ich eine Meldung bekommen habe. Ich passiere mein Zelt. Nein, keine Notiz. Ich fahre weiter. Durch einige Hinterhofstraßen gelange ich wieder auf die Route 14. Diese muss ich nur immer geradeaus nach Süden folgen. Dann sollte ich zum TV-Tower kommen. Ich hoffe es zumindest.

An einer Ampel tauchen drei Rennradfahrer auf. Hä? Nicht mit mir. Euch mach ich platt. Sobald die Ampel auf Grün schaltet hau ich los. Die drei Biker lasse ich stehen. Das Rennen geht über einige Kilometer, bis ans Ende der Route 14. Ich kann schon Turmspitze erkennen. Glaube ich. Ja, das ist der Turm. Er ist rechts der Route 14. Die Straße gabelt sich hier. Die Biker fahren nach links, ich nach rechts. Ich gehe auf eine Fußgängerbrücke und versuche ein Foto vom Tsūtenkaku Turm zu machen. Hm. Ich habe schon bessere Fotos gesehen. Ich fahre weiter, direkt zum Fuß des Turmes.



Um den Turm herum finde ich auch das Restaurant, von dem unser Freund in Nagoya gesprochen hat. „Kushkatsu“ oder so nennt sich das Zeug was sie dort verkaufen. Ich werde das später besuchen. Die haben jetzt schon dicht. Ich fahre ein wenig in der Gegend umher und suche die „Nipponbashi“. Laut Google Earth Karte muss die etwas nordwestlich vom TV-Tower sein. Ich überquere eine Hauptverkehrsstraße und folge einer anderen kleinen Straße nach links. Dann stehe ich auch schon mitten drin. „Den Den Town“! Das hat Adam erwähnt. Hier ist also „klein Akihabara“.



Ich fahre die Straße bis ganz ans Ende. Ich sehe verschiedenen Reklametafeln für Maid Cafes. Ich glaube zwar nicht, das es was bringt, aber es wäre ein guter „Joke“ dort im Cosplay nach Arbeit zu fragen. :-( Ich passiere die Information und sehe mir die dort ausgestellte Landkarte an. Es scheint hier wirklich jede Menge von denen zu geben. Ich verlasse die Gegend mit einer Hand voll neuer Fotos auf der Speicherkarte.



Ich fühle mich irgendwie schwach. Keine Leistung mehr. Ein wenig schwindelig. Oh man! Ich muss ein Eis essen. Ich halte auf dem Rückweg bei einem Family Mart und gehe dort auch gleich auf die Toilette. Ich hole mir ein Eis zu 189YEN. Danach geht es mir besser. Ich fahre die Route 25 weiter nach Norden. An einem 7 11 hole ich mir ein Eis für 62YEN. Später erreiche ich die 1,4m hohe Unterführung. Hier war ich bereits einmal. Ich fahre an dieser Stelle nach rechts und erreiche einen Park. Dort füll ich meine Wasserfalsche wieder auf und setzte meinen Weg zum Zelt fort.



Ich sehe wieder das Sento Logo hoch oben auf dem Gebäude. Ich habe mein Ziel also fast erreicht. Ich überquere die Route 14 und stehe wenig später wieder auf der Straße vor dem Raucher MC. Von dort aus ist es nur noch einige hundert Meter bis zum Zelt. Ich schnappe mein Gepäck und verzieh mich. Ich zünde einen Mückenschutz und mach mir noch eine letzte Nudelsuppe warm, bevor ich im Schlafsack einpenne.

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