Freitag, 1. August 2014

Die Ankunft der Medien (01.08.2014)

Ankunft in Narita erfolgreich. Konnte mein Bike und meinen „Koffer“ sofort nach der Passkontrolle finden und habe mich auf dem Weg nach draußen gemacht. Ich war noch gar nicht richtig angekommen, da stürmen drei Japaner auf mich zu. Einer mit einer großen Kamera in der Hand. Einer redet immer auf Japanisch, und ein anderer übersetzt. Die haben mich gefragt, warum ich nach Japan gekommen bin. Ich reise mit dem Fahrrad durch Japan, Hä, was? Dann musste ich denen erst einmal erklären wie ich darauf gekommen bin. Dann wollten die gerne mein Bike sehen. OK, das geht jetzt aber nicht. Ich habe aber Fotos dabei. Und da waren auch welche vom Cosplay mit bei. WOW. Da waren die ja beeindruckt. Das ging eine ganze Weile und mir hing schon der Magen langsam durch, denn seit dem Zwischenfall im Flugzeug habe ich nichts mehr gegessen oder getrunken. Ich wollte also unbedingt los.

Die drei Japaner sind von meiner Reise jetzt schon beeindruckt und möchten mich gerne ein wenig begleiten. Während die versuchen ein Auto zu mieten, schraube ich mein Bike vor dem Flughafen zusammen. Die Busfahrer die daneben stehen sehen nur erstaunt zu. So nach und nach habe ich dann alles wieder zusammengesetzt und die Luft wieder in die Reifen gepumpt. Vorne reicht das erst mal so, aber hinten ist zu wenig drin. Ich muss an eine Tankstelle und frage, ob die mir da etwas mehr Luft reinpumpen können.

Ich verlasse den Flughafen Richtung Narita Zentrum. Auf dem Weg erreiche ich eine Eneos Tankstelle die ich gleich anlaufe. Mein Japanisch war auch schon mal besser. Ich glaube, ich wusste schon mal wie man auf Japanisch nach Luft fragt. Aber ich habe dann ein wenig auf den Reifen gedrückt, da wussten die schon bescheid. Das Kamerateam folgte mir bis dorthin. Haben sich aber nicht eingemischt. Das Problem musste ich selber lösen. Der hilfsbereite Tankwart hat mit seiner Luftpistole versucht den Hinterreifen aufzupumpen. Ich dachte mir nur so, dass es mit dem Stöpsel für ein Autoventile nicht funktioniert. Ich sollte die wohl mal umrüsten, was? Er hat dann noch einen anderen ausprobiert und dann noch eine weitere Variante. Kein nennenswerter Erfolg. Doch dann hat er einen Lappen auf das Ventil gelegt und mit dem Autoventil-Aufsatz dann alles gegeben. Es hat funktioniert. Der Lappen hat den Aufsatz weitestgehend abgedichtet. Zum Glück wollten die jetzt keine Kohle dafür haben. Ich muss erst Geld wechseln. Auf nach Narita. Da weiß ich wenigstens wo ich eine Bank finde, wo das geht.

In Narita angekommen, schleiche ich den altbekannten Weg zum MC und der Narita Station lang. Das Filmteam immer noch hinter mir. Sie denken, dass ich recht schnell unterwegs bin. Ich kann nur sagen, dass ich mit knapp 20km/h nicht sehr schnell bin. Nahe dem MC den ich noch vom letzten Jahr her kenne, finde ich eine Bank, die wohl Visa-Karten annimmt. Also rein da. Doch nein, meine Karte akzeptiert der Automat nicht. Ich frage, ob ich mein Geld umtauschen kann. Nein, hier geht das nicht, aber die nächste Bank da vorne macht das. OK, also rein in den Schuppen und nachgefragt. Ja, machen wir. Aber das ist in der zweiten Etage. Also ab in die zweite Etage. Dort werde ich auch gleich bedient. Die doch schon etwas ältere Dame spricht japanisch mit paar Worten englisch. Sie denkt wohl, dass mein Japanisch hervorragend ist. Dabei verstehe ich nicht sehr viel von dem was Sie sagt. Ich fülle also das Formular aus und lege 80€auf den Tisch. Sie fragt, nach meinem Reisepass. Den muss ich aber erst aus dem Rucksack holen. Dann füllt sie den Rest aus und ich warte einen Augenblick. Zurück erhalte ich etwas über 10000 Yen. Das ist doch ein ganz guter Kurs. 2012 wären das nur 8000YEN gewesen. Ich verlasse die Bank.

Ich fahre zum nächsten Famali Mart, gleich um die Ecke und kaufe erst mal was zum Trinken. Eine 2l Flasche grüner Tee und einen BOSS Milchkaffee. Den saufe ich sofort aus. Kalt haut der am besten rein. Yam. Danach suche ich den Weg zum 120m hohen Buda auf der Karte. Dazu folge ich einfach der Route direkt durch Narita heraus.


Weitere Details erspare ich mir jetzt. Unterwegs mache ich immer wieder Pause, weil es doch so scheiße heiß ist. Man, das hatte ich total vergessen. Also, an dieser Stelle will ich noch mal gesagt haben, dass ihr mich daran erinnern sollt, wenn ich das nächste Mal davon schwafle nach Japan zu reisen. Redet mir das unbedingt aus. Alleine schon der Flug kotzt mich an..^^

Bei einer etwas längeren Pause im Schatten kommt auf einmal eine junge süße Japanerin aus ihrem Auto gesprungen und kommt zu mir rüber. WOW, sie gibt mir ein tiefgefrorenes Getränk. Vielen Dank, sage ich und sie fährt wieder los. Das ist super nett von ihr gewesen. Das Filmteam hängt den ganzen Tag an meinen Fersen. Irgendwie ja doch etwas nervig, da ich auch auf die Rücksicht nehmen muss.

Irgendwann am Nachmittag erreichen wir dann den Buda. Ich gehe rein und sehe mich um Der Eintritt kostet 800YEN. Ja, gut. Kann man ja mal reißen. Der Buda hat sogar einen Weltrekord. Man kann mit einem Fahrstuhl auf 85m höhe hochfahren und durch kleine Schlitze an den Seiten nach draußen blicken. So gut ist die Aussicht aber nicht. Ich bleibe eine gute Stunde dort. Ich muss zugeben, dass ich doch schon für den ersten Tag unwahrscheinlich ausgepowert bin.

Vor dem Tor wartete das Filmteam auf mich. Sie fragen, ob ich mein Ziel für heute erreicht habe. Ja, eigentlich ja nicht ganz. Ich fahre jetzt noch zur nächsten Burg. Mag sein, dass das noch 20km sind. Vielleicht zwei Stunden. Seid ihr dabei? Ja, wie kommen mit. Die Sonne verschwindet allmählich und es wird spürbar kühler. In der Ferne sehe ich auch ordentliche Blitze. Das sieht nach einem Unwetter aus. Ich schlage mich durch die verwinkelte Stadt um zu der nächsten Burg zu kommen. Da es doch nach Regen aussieht, beschließe ich, hier mein Zelt zu errichten. Direkt neben einem Turm einer Burg. Wie rustikal. Das ist das erst mal, dass ich innerhalb einer japanischen Festung übernachte. Die Position ist doch recht gut gewählt. Von zwei Seiten nicht zu sehen und von der dritten, nur aus weiter Entfernung, da sich das Zelt auf einem Hügel befindet. Das Dach springt etwas hervor, somit bekommt das Zelt nicht die volle Ladung ab. Aber vielleicht das, was vom Dach herunter plätschert.

Als letzte Szene, wollen sie noch sehen, wie ich etwas kaufe. OK, das passt. Ich muss ohnehin noch was für den Abend kaufen, da der nächste MC wohl sehr weit weg ist. Ich kurve umher und finde nach nur wenigen Metern einen 100YEN Lawson. Dort kaufe ich zwei Instant Rahmen, eine Flasche Wasser und einen BOSS Milchkaffee. So, aber jetzt kommt’s. Ich brauche ja noch eine Gaskartusche für meinen Kocher. Der eine Japaner fackelt nicht lange und ermittelt ein Home Center nur knappe 400m von hier. WOW. Ich habe aber auch ein Glück. Auf meiner Karte ist so was ja mal wieder nicht eingetragen. Ich müsste so lange warten, bis ich an so etwas vorbei komme. Wir fahren also dort hin und ich finde tatsächlich eine passende Gaskartusche. Nicht schlecht.

Wie begeben uns getrennt zurück zum Zelt. Ich habe aber total vergessen, dass ich kein Essbesteck habe. Ich halte also noch mal am 100YEN Lawson an und kaufe ein doppelpack Essstäbchen zu 108 YEN. Nicht weil die günstiger sind, sondern weil die besser aussehen. Made in China. Reicht aber zum im Topf herumstochern.

Ich erreiche trotz dieser Verzögerung dennoch als erster das Zelt. Ich nutze die Zeit mich etwas umzusehen. Hier gibt es auch einen Wasserhahn. Sauber. Da mache ich mal gleich das Handtuch wieder schön nass. Und schon sind die drei vom TV-Sender da. Ich bau meinen Kocher auf und der Kameramann hält immer drauf. Also ob die so was noch nie gesehen hätten. Die letzte Szene für heute soll sein, wie ich im Zelt verschwinde und Gute Nach sage. Das bekommen wir dann auch noch hin. Nach einer Weile haben wir dann soweit alles besprochen. Sie möchten gerne mein Cosplay sehen. Mal sehen wie ich das gemanagt bekomme. Die drei verabschieden sich und lassen mich für diesen Abend alleine. Gewissermaßen waren sie mir doch eine Hilfe. Man, ich habe aber auch mal wieder ein Schwein gehabt

Ich hau mich in mein Zelt. Bahhhh, warm. Und das jetzt noch. Ich stell die Nudeln erst mal bei Seite. Zu heiß zum essen. Und müde bin ich noch gar nicht. Es ist ja auch gerade mal 18:30 hier in Japan, und doch schon finster wie im Bärenarsch. Unglaublich. In good old germany könnte ich noch locker 3 Stunden im hellen weiterfahren. Ich zieh zunächst mein t-Shirt aus und später auch noch die Hot Pants. Das reicht aber nicht. Zisch, das nasse Handtuch auf den Bauch gelegt. Rol roll, welz welz. Um etwa 0400 japanische Zeit, bekomme ich dann endlich mal ein Auge zu. Ich bin zwar nicht sehr weit gekommen, habe aber alle wichtigen Aufgaben für die erste Zeit erüllt. Gut man.

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