Samstag, 2. August 2014

Go to Mito (02.08.2014)

Irgendetwas rumpelt neben mir. Daraufhin werde ich wach und sehe auf die Uhr. 0900 etwa. Was da los. Ich ziehe mich wieder an und sehe aus dem Zelt. Krass. Die Burg wird doch noch als Museum genutzt. Das habe ich nicht erwartet. Ich muss erst einmal paar Sachen am Bike richten, bevor die Reise weitergehen kann. Zum einen ist mir aufgefallen, dass der Fahrradständer lose ist, der Roller vom AZP6 nicht richtig sitzt und die Fahrradtaschen neu angebunden werden müssen. Danach verlade ich den ganzen Plunder neu und richte es dabei so ein, das meine Klamotten die nicht nass werden sollte auf der einen Seite in einem blauen Sack lagern und auf der anderen Seite, das Zeug was durchaus mal eine Dusche verkraften kann. Schuhe z.B. Nachdem ich den Platz geräumt habe, betrete ich das Museum. Man, ich habe aber auch ein Glück. Zum einen kostet es nur 105yen und zum anderen, das ich so lange geschlafen habe. Wäre ich früher wach geworden, wäre ich schon lange weg und hätte hier nicht reinsehen können.

In dem Eintrittspreis ist auch schon der Besuch in dem Museum dort hinten mit inbegriffen, erzählt mir der alte Weise auf doch erstaunlich gutem Englisch. Man, da kommt man sich doch fast vor wie zuhause. Wobei zugegeben. Ich fühle mich in Japan nicht fremd, selbst wenn ich an neue Orte komme.

Ich besuche also noch das Museum bevor es weiter geht. Ich folge der Route gewissermaßen ins unbekannte, denn der Akku vom Walkman ist bald platt. Ich habe aber das Gefühl, dass der Akku länger hält, wenn ich ihn einfach in den Stand-by versetzte, anstatt ihn jedes Mal wieder einzuschalten. Ich folge also der Landstraße zur nächsten Burg auf meiner Karte. Fuchu Castle. An der angegebenen Position kann ich nichts finden, aber ich finde durch Zufall einen Tempel. Und wie mein großes Glück mal wieder zugeschlagen hat, kann der junge Mann auch tatsächlich englisch. Er erklärt micr, das sich in der Schule dort hinten ein Museum und eine Ruine einer Burg befindet. Ja, Gut. Dann fahre ich da noch mal hin.

Vor der Schule frage ich noch mal zwei Japaner die dort Schülerlotsen spielen. Die wissen von nichts. Aber sie scheinen doch zu wissen, dass es in der Schule eine Ruine gibt. Aber sagen tun sie mir das nicht. Wie dem auch sei. Ich lasse diese Burg unbesichtigt hinter mir und mache mich auf den Weg nach Mito. Das ist gewissermaßen direkt auf meinem Weg an die Küste. Ich habe schon zu viel Zeit vertan. Der Umweg sollte mich nicht mehr als vier Tage kosten, denn dann ist meine Reserve aufgebraucht. Ich sollte mich also beeilen.

Bei einem kleinen Waldstück, wo sich ein langer Schatten auf die Straße erstreckt, halte ich für einen längeren Augenblick an um etwas zu rasten und abzukühlen. Außerdem nutze ich diese Pause um den Walkman am Notebook etwas zu laden, damit ich nicht ohne Navigation da stehe.

Auf dem weiteren Weg passiert nicht besonderes. Ich treffe bei einer meiner vielen Pausen auf drei Radfahrer. Die sind auch auf dem Weg nach Mito. Allerdings haben sie richtige Rennräder und sind nicht schwer beladen. Die fahren also nur zum Spaß während ich voll reinhauen will. Ich habe mich mit ihnen ein wenig unterhalten können. Einer von ihnen spricht etwas Englisch.

Ich erreiche die Stadt Mito bei Einbruch der Dunkelheit. Ich habe an einem Sukyai Halt gemacht um etwas zu essen und das Notebook zum Walkman laden zu nutzen. Heute soll hier ein Fest sein, sagten die Radfahrer. Mal sehen ob ich später Zeit habe mich darum zu kümmern. Ich schlage mich zum Mito Castle durch. Aber das einzige was es dort noch zu sehen gibt, ist ein Tor und der total begrünte Burgwall, den man noch erahnen kann.

Ich fahre anschließend einige Hundert Meter zurück und schiebe mein Bike mit voller Ladung durch das Getümmel. Mir ist das ja schon wieder zu viel. Ich mache ein Foto und setzte meinen Weg fort. Ich will noch paar km reißen. Jetzt ist es nicht mehr so warm und die km sollten nur so schwinden. Doch der Plan ändert sich schlagartig, als ich an einer Polizeistation vorbei komme. Ich möchte ja gerne zum nächsten MC auf der Karte fahren um dort ein wenig zu schreiben und so.

Ich halte an und frage nach einem Sento. sofort weiß der alte Kerl Bescheid. Aber mit seiner Wegbeschreibung kann ich nichts anfangen. Ich frage später noch einige andere Leute auf der Straße. Die wissen zwar was ich suche, tun sich aber auch mit der Wegbeschreibung des alten Polizisten schwer. Sie sagen zweite Ampel links. Ach Leute. Das doch schon mal eine Ansage. Aber welche genau? Hier sind so viele. Zählen die Fußgängerampeln auch? ich frage erneut in einem Yoshinoya nach. Der weiß auch sofort Bescheid und gibt mir eine Wegbeschreibung auf Japanisch. Ja, die Ampel scheint richtig zu sein…dann rechts und wieder links. Soweit erst mal. Ich folge also so gut wie es mir möglich ist der Wegbeschreibung.

Da fällt mir ein, dass ich ja noch keine Seife habe. Auf dem Weg treffe ich noch auf einen Daly Yamazaki. Die haben Seife da. Geil man. Ich frage die Kassiererin erneut nach dem Weg. Sie sagt, zweite Ampel links. Sauber. Damit bin ich doch fast da.

Im Sento angekommen, muss ich mich erst einmal orientieren. Es ist jetzt schon voll. Ich frage die Bedienung, ob sie mir die 500YEN Münze wechseln kann. Ja, kein Problem. Ich schließe meine Sandaletten ein und versuche mich nun am Automaten. Bah, kein Plan wie das jetzt funktionieren sol. Ich frage den Angestellten. Der macht das für mich. Sauber. 680YEN kostet mich der Spaß. Die Kassiererin gibt mir noch eine Wegbeschreibung. Geradeaus und dann rechts. Hai, alles klar. In der Umkleide ist schon (oder noch (ich weiß es ja jetzt noch nicht)) heftig was los. Ich habe echt mühe ein freies Schließfach zu finden.

Nachdem ich meinen Möhl zusammen habe muss ich zunächst den richtigen Bereich finden. Ach du Scheiße. Das ist ja mega Voll hier. Jeder Platz ist bereits belegt und man muss sich anstellen. Zwei junge Japaner warten schon auf einen freien Platz. An dieser Stelle. Soweit was ich ohne Brille erkennen kann, haben hier alle Japaner keinen rasierten Schambereich. Und das bei der Hitze. Leute Alter. Einer der zwei Japaner bietet mir die angeblich defekte Dusche an. Aber es kommt Wasser heraus. Es ist wohl nur der Automatik-Stop der Armatur defekt. Mir reicht das aber voll aus. Ich fange also an mich zu waschen und rasieren.

Als ich fertig bin und mich umsehe, hat sich bereits eine meterlange Warteschlange gebildet. Unnormal. Die reicht schon bis in die Umkleide zurück. Also so gut 20m. Ich sehe zu, das ich hier weg komme, bevor es noch mehr wird. In der Eingangshalle stapeln sich bereits die Leute in zwei Warteschlangen am Kassenautomat. Ich habe Mühe zur anderen Seite zu kommen um meine Schuhe zu holen. Hammer, der Laden ist so brechen voll. Kein Wunder, das den hier jeder kennt. Oh, noch was. Die Leute in der Warteschlange strömen einen unguten Geruch aus. Von wegen schwitzende Japaner stinken nicht.

Ich begebe mich zurück zum MC an dem ich auf der Suche nach dem Sento vorbeigekommen bin und bereite schon vor dem Laden alles für vor, so dass ich nicht noch lange in meiner Tasche graben muss. Ich frage nach einem Teriyaki Burger Menu und bestelle eines mit Orangensaft für 606 YEN. Ich zahle passend und suche einen Platz nahe einer Steckdose. Ich finde einen und stell meinen Rucksack davor ab. Dann gehe ich auf die Toilette.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen