Freitag, 23. März 2012

Freitag 3 - Hamarikyu Garten

Ich gehe heute noch mal zu dem Lokal um Nachzufragen ob ich den Job bekomme. Verlorene Mühe, wie immer. Eigentlich sollte ich um 1130 anrufen, aber da ich ja kein Telefon habe, wird das nicht so leicht. Ich gehe aber vorher noch was zum Mittag essen. Wieder in meinem Lieblingslokal. Nur diesmal bestell ich mir noch ein Stück Fleisch extra, so denke ich. Ich wunderte mich zuerst warum das zweite Stück nicht geschnitten ist, so wie jenes das auf dem Reis liegt. Als ich von dem Ding was abbeiße, weiß ich auch warum. Es ist kein Fleisch. Sondern mehr so was, wie die Teile, die bei uns als diese runden Fischfrikadellen bekannt sind. Ja, ok! Das kann man durchaus essen. Mir wäre das Fleisch aber lieber gewesen. Aber gut. Aus Fehler wird man klug, drum ist einer nicht genug.



Ich fahre also wieder mit der Ginza Line nach Tameike-sanno und gehe wieder durch den Ausgang 10 in Richtung Süden. Scheiß Wetter heute. Es regnet wieder. Bisher war es immer so, das es den ganzen Tag lang geregnet hat. Zwar kein Platzregen, aber immer so schön ausdauernd. Nervt voll. Man merkt erst nach Stunden das man komplett durchgeweicht ist.

Ich gehe gleich in den Laden hinein und warte einige Minuten bis die alte Dame Zeit für mich hat. Sie hat mit der Managerin gesprochen die für die Einstellung zuständig ist. BAM!, in die Fresse. Nichts draus geworden. Ich frage nach Fehlern im Lebenslauf. Sie kann mir auch einige nennen und gibt mir Verbesserungsvorschläge. Sie gibt mir den Hinweis die Vokabeln auf Wadoku nachzuschlagen. Soll sehr gut sein. Ich sage wohl besser nicht, das ich alle Vokabeln von dort geholt habe und lasse sie in dem Glauben mir etwas neues erzählt zu haben. Ich frage wo sie so gut deutsch sprechen gelernt hat. Sie hatte ein Studium in Deutschland, für 5 Jahre. Krass! Ich hatte ein Studium von ein paar Stunden in Japanisch und spreche nicht mit so einem miesen Akzent.



Danach besuche ich den Zojoji Tempel. An dem ich zufällig vorbei komme. Mein eigentliches Ziel ist der Hama-rikyu Garten. Ich habe den Weg zu Fuß zurückgelegt um nach einem Laden zu suchen, der Anhänger für Fahrräder verkauft. Aber ich habe nix gefunden. Ich brauche aber unbedingt einen Anhänger, denn sonst wird es sicher nicht einfach die beiden Koffer und den Rucksack zu befördern. Ich habe schon mal geguckt was die Rückflüge so kosten. 700€ muss ich mindestens behalten, damit ich nicht ins Minus komme. Der Flug hierher war bedeutend günstiger. Wenn ich mir dieses MTB für über 300€ kaufe muss ich entweder das Bike so lange schroten, bis es fertig ist, oder mit nach good old Germany bringen. Beides wird eine Herausforderung. In einem Geschäft habe ich heute dieses Bike gefunden. Viel günstiger und gefällt mir auch. Allerdings hat es einige Einschränkungen. Keine Federgabel, was mir wichtig wäre. Und nur 6 Gänge, sowie schmale Reifen.



Ich navigiere weiter Richtung Osten, bis ich auf den Tempel treffe. Dort sehe ich mich etwas um. Eine gute Gelegenheit dem Regen für einen Augenblick zu entfliehen. An der Information erhalte ich eine neue Karte. Fast wie in einem Rollenspiel!^^ Die ist viel besser als jene die ich von dem Bullen neulich in Shibuya erhalten habe. Mit der kann ich was anfangen. In der Tempelhalle mache ich nur ein gutes Foto und verweile für einige Minuten um die Eindrücke in diesem Gebäude auf mich wirken zu lassen. Ich merke aber nicht viel und verschwinde wieder.



Weiter Richtung Osten und ein paar Grad nach Norden. Dann sollte ich auf den Garten treffen. Ich habe aber auch wieder so ein Glück, das ich in eine Sackgasse gerate. Die Unterführung ist gesperrt. Aber ich muss auf die andere Seite der Gleise.  Die einfachste Lösung ist die Gleise südlich zur nächsten Unterführung zu verfolgen, denn nördlich stehen Gebäude und versperren den Weg.

Endlich auf der anderen Seite kann ich wieder dem Pfad Richtung Norden folgen. Ich rush eine Treppe hoch und im Augenwinkel lese ich nur „Pokémon Center Tokio“. Mist! Ich habe meinen Gameboy nicht mit. Sonst hätte ich hier bestimmt ein offenes Netz gefunden um neue Inhalte zu saugen. Arg! Ich werde wohl morgen noch mal zurückkehren um das zu untersuchen. Enger Terminplan für Morgen.



Die Navigation ist mit Hilfe des Kompasses echt einfach. Ich habe den Garten gefunden. Allerdings kostet der Eintritt 300YEN. Na gut. Aber nur dieses eine Mal. Schließlich bin ich weit genug dafür gelatscht. Botanik interessiert mich ja eigentlich nicht, aber ich dachte hier gibt es was Interessantes. Einen Hinweis, warum die Japaner alles aus dem Meer ziehen, habe ich dann doch noch gefunden. Bei uns wird Raps in großem Stil angebaut und geerntet. Der ist außerdem so hoch, dass man da nicht durch kommt. Und hier in diesem Park haben die Raps als Zierpflanze ausgesät die nicht mal ein Drittel der Höhe der Pflanzen in Deutschland erreicht. Ja, wenn man von Landwirtschaft keine Ahnung hat, muss man eben alles aus dem Meer ziehen. Eine Hand voll neuer Fotos landen auf der Speicherkarte, dann kehre ich diesem Ort den Rücken.






Ich werde ihn wohl nie wieder besuchen. Aus mehreren Gründen. Einer, ist die mir verbleibende Zeit. Ich latsche jetzt weiter nach Norden und komme wieder in den Ginza Distrikt. Beim Sony-Gebäude betrete ich den Untergrund und fahre mit der U-Bahn wieder zurück zum Inn, für 190YEN. Ich kaufe mir in dem kleinen Getränkestützpunkt eine Cola und eine Tüte „Kit Kat“ für horrormäßige 360YEN. Das ist echt zu viel. Aber die schmecken wenigstens noch nach Schokolade. An diesem Abend vollende ich die letzten Post dieser Woche und stell sie auf den Blog. Die Fotos lade ich auch hoch, so viele wie es mir möglich ist. Ich habe beschlossen alle Posts einer Woche mit Fotos in ein PDF zu packen. So habe ich immer alles zusammen. Später werde ich diese PDF-Dateien zum Download anbieten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen