Ich habe glücklicherweise schon gestern abend alle meine Koffer gepackt. Sonst hätte ich heute schon so früh aufstehen müssen. Da zuhabe ich erwartungsgemäß keinen Bock gehabt. Ich zottelte also mit meinen beiden Koffern los. Es regnete. Zum Glück nur leicht, sonst wäre ich voll am Arsch gewesen.
Bevor ich mich auf den Weg zur Bahn mache, hole ich mir noch mein Frühstück ab. Das ist eine halbe Scheibe Toastbrot mit Butter (aber spürbar gesalzen), ein winziges Brötchen mit Marmelade, eine Tasse warme Milch, ein Glas Wasser und eine Tasse Suppe. Ist für LAU und war im Preis meiner Unterkunft mit drin. Einwandfrei. Danach mache ich mich auf den beschwerlichen Weg zum nächsten Inn. Alleine der Weg zur Haltestelle kotzt mich an. Ich fahre drei Haltestellen, steige dann um und fahre erneut drei Haltestellen weit.
Ich habe mich an einer Haltestelle mit den Koffern durch einen Automaten geplackt. Ich steck das Ticket auf der einen Seite rein, so wie sonst auch, und es kommt auch ordnungsgemäß wieder auf der anderen Seite raus. Ich also mit den beiden Koffern da durch und BAAAAAMMMMMM...diese kleine Schlampe zieht vor meinen Augen das Ticket rein. NEIN.....AHhhh...voller Panik dann gleich zum Schaffner gestapft und den versucht das klar zu machen. Aber glücklicherweise haben zwei Japaner das auch bemerkt und haben dem Schaffner das Problem geschildert. Der holt mir das Ticket dann wieder aus dem Automaten. Allllter. Ich dachte schon, ich kann mir ein neues holen.
Immer wenn ich kann, nutze ich einen Fahrstuhl, oder eine Rolltreppe um die Koffer zu bewegen. Am Zielbahnhof ist allerdings kein Fahrstuhl vorhanden, was wiederum bedeutet das ich die Koffer schön die ganzen Stufen hochschleppen kann. Eigentlich ja kein Ding, sonst trage ich einen Sack Weizen mit etwa 50kg. Nur sind die Koffer unhandlicher als der Sack. Das macht es wesentlich schwerer.
Die letzten paar 1000m gehe ich zu Fuß und schleife die beiden Koffer hinter mir her. Über eine Brücke, und einige Ampeln. Der schwarze Koffer von Vadders stellt sich heute etwas stur. Der will irgendwie immer auf eine Seite umkippen. Das nervt. In der Unterkunft angekommen sage ich nur Hallo, stell meine Koffer erst mal dort ab, weil ich bis 1500 warten muss, und erkunde die Gegend. Ich suche zunächst die nächste U-Bahnhaltestelle auf. Ich dachte eigentlich, dass ich von hier aus Zugang zur Ginza Line habe. Aber dem ist nicht so. Ich muss in Ueno umsteigen, damit ich z.B. nach Akihabara oder sonst wo hinkomme. Aber das musste ich ja vorher auch immer.
Ich verlasse also die U-Bahnstation und gehe weiter Richtung Norden. Hier habe ich den Zugang zu Ginza Line. Zuerst dachte ich die Haltestellen sind alle extrem weit auseinander. Aber das sind nur paar hundert Meter. Also der Stadtkern ist von U-Bahnstationen übersät. Ich mache mich im Stadtteil Asakusa auf die Suche nach einigen Ansichtskarten die ich nach good old germany senden kann.
Ich treffe auf eine große Menschenansammlung, hier muss ja richtig was los sein. Das sehe ich mir etwas genauer an. Auf der Straße stehen einige Leute mit ihrer Rikscha herum. Die lichte ich im vorübergehen ab.
Auf diesem Platz werben eben jene Rikscha-Fahrer für ihr Unternehmen und hoffen so die eine oder andere Fahrt zu ergattern. Einer der Typen labert mich an und fragt woher ich komme. Deutschland sage ich. Er leitet mich an eine andere Person weiter. Eine deutsche. Dachte ich zuerst, weil sie perfekt und Dialektfrei deutsch spricht. Aber Fehlanzeige. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und Ihre Eltern sind Japaner. Sie hat es in Sachen Jobsuche leichter, weil sie Kein Visum braucht.
Auf diesem Platz werben eben jene Rikscha-Fahrer für ihr Unternehmen und hoffen so die eine oder andere Fahrt zu ergattern. Einer der Typen labert mich an und fragt woher ich komme. Deutschland sage ich. Er leitet mich an eine andere Person weiter. Eine deutsche. Dachte ich zuerst, weil sie perfekt und Dialektfrei deutsch spricht. Aber Fehlanzeige. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und Ihre Eltern sind Japaner. Sie hat es in Sachen Jobsuche leichter, weil sie Kein Visum braucht.
Sie zeigt mir eine Karte und erklärt mir ein wenig was hier so lost ist. Ja, sie will mir eine Fahrt aufschwatzen. Aber bei mir greift diese Tour ins Leere. Ich habe ja genug Zeit und 2000YEN (fast 20€ nach aktuellem Kurs) sind mir für diese Art der Fortbewegung einfach zu fett. Zumal ich ein extrem mobiles und schnelles Fahrwerk habe. Ich kann also gut darauf verzichten. Ja, auch dann wenn ich Tourist wäre.
Ich befinde mich also am Sensoji-Tempel. Dem größten Tempel in ganz Tokio. Gut, dann werde ich mich hier mal etwas umsehen. Zuerst laufe ich direkt auf den Tempel zu. Eine ordentlich lange Passage mit etlichen kleinen Läden die alle möglichen Waren anpreisen. Kleine Puppen aus Holz (ein habe ich schon), winkende Katzen in tausend Größen und Aufmachungen, traditionelle Fächer und Schirme. Schuhe, Handtaschen, Kimonos, Essstäbchen, und jede Menge essbares Zeug. Ob das bekömmlich ist, ist erst mal dahingestellt. Ich sollte aber anfangen eine neue Seite zu bauen. „Meine kulinarische Expedition in Japan“ oder so was. Denn vieles von dem, was ich bisher probiert habe, kommt mir kein weiteres Mal auf den Tisch. Auswahl habe ich ja genug.
Ich biege irgendwo nach links ab und komme zu einer Überdachten Passage wo ich einen Laden finde der komplett mit Ninja und Samurai Zeug ausgerüstet ist. Für meine Verhältnisse ist das hier alles zu teuer, aber im Grunde genommen noch sehr günstig. So ein Katana für 4000YEN (400€) ist doch ein Schnapper.
Hier finde ich auch einen Satz Ansichtskarten. 12 Stück für 530YEN (etwa 5,30€). Die werde ich demnächst ausfüllen und verschicken. Eine an S.Oliver, eine an meine Firma und eine nach Hause. Hm, dann bleiben immer noch 9.
Hier finde ich auch einen Satz Ansichtskarten. 12 Stück für 530YEN (etwa 5,30€). Die werde ich demnächst ausfüllen und verschicken. Eine an S.Oliver, eine an meine Firma und eine nach Hause. Hm, dann bleiben immer noch 9.
Ich gehe zurück in Richtung Tempel um einige Fotos zu machen. Ich laufe quer über den Platz. So ein alter Kauz labert mich an. Der kann extrem gut Englisch. Also zumindest hat er einen enormen Wortschatz. Er labert was von wegen Deutschland ist gut. Was von vor hundert Jahren. Davon das die heutige Jugend nicht mehr „Guten Morgen“ sagen kann. Und irgendwas von einer Revolution. So ein Spinner. Er meinte ich soll die Haltestell Kita-senju aufsuchen und dort mit einigen Leuten sprechen. Er sagte, das ich geschockt sein werde, wie wenig die Menschen sprechen. Ich werde während meines Aufenthaltes viele Leute treffen und mit noch mehr Leuten sprechen, sagte er. Seiner Meinung nach ist die Kommunikation zwischen den Menschen auf Grund der Technik schlechter geworden. Hier, mit Tippen und so, alles kein Ding. Aber er meinte die audiovisuelle Kommunikation. Also Sprache. Die Haltestelle kann ich mir ja mal ansehen.
Ich Betrete nun den Tempel und ich kann nicht glauben was ich da sehe. Ein enorm großer Trichter wo tausende ihre sauer verdiente Kohle rein werfen nur um mal so ein paar Sekunden zu beten. Wie verdorben die Welt doch sein kann. Ich hätte nie gedacht, das es hier so zugehen wird. Der Glaube der Menschen ja in allen Ehren, aber das ist übertrieben. Die kassieren hier für alles. Einen Mythos z.B.: Man wirft 100YEN in eine Box. Dann nimmt man sich eine Dose wo ganz viele nummerierte Stäbe drin sind. Man schüttelt diese und aus dem einzigen Loch in der Dose zieht man sich dann eine Nummer. Dann sucht man diese Nummer auf den Schubladen und ließt seine Zukunftsprophezeiung. Wenn „gutes Glück“ auf dem Zettel zu lesen ist, nimmt man ihn mit. Wenn „schlechtes Glück“ beschrieben ist, faltet man den Zettel und knotet ihn an eine Stange. Wenn ich die ganzen Zettel hier so sehe, müssen unglaublich viele Japaner Pech haben. Viele dieser Racks sind bis über beide Ohren voll. Es wird sogar teilweise was an Ästen untergebracht. Das ist dann wirklich Pech…
Zum Beten an Sich. Auch so ein Mythos. Habe ich mich auch nach erkundigt. Und gefilmt. Alles!
Zuerst muss man sich die Hände waschen. Einen Schluck von dem Wasser zum Mund Auswaschen nutzen. Oder sogar trinken, aber das habe ich bisher nicht beobachtet. Dann geht man die Stufen zum Tempel hoch, wirft eine Münze in den Trichter, keine Ahnung wie viel genau, klatscht in die Hände und hält einen Augenblick inne um zu Beten. Danach zieht man ab.
Zuerst muss man sich die Hände waschen. Einen Schluck von dem Wasser zum Mund Auswaschen nutzen. Oder sogar trinken, aber das habe ich bisher nicht beobachtet. Dann geht man die Stufen zum Tempel hoch, wirft eine Münze in den Trichter, keine Ahnung wie viel genau, klatscht in die Hände und hält einen Augenblick inne um zu Beten. Danach zieht man ab.
Ich Verlasse den Tempel und muss mich echt wundern wie viele Glücksbringer es doch gibt. Aber nur gegen Kohle. Das ist mir bei Religionen in good old germany nie aufgefallen. Das die Glücksbringer verticken, meine ich.
Östlich neben der Haupteinkaufspassage finde ich einen Laden der diese Dinger hier unter die Leute bringt. Keine Ahnung was das ist, aber die waren recht gut. Super schwammiges Zeug. Klebt wie Kaugummi am Stiel. Ich habe noch nie Marschmelows gegessen, aber von der Konsistenz her schätze ich die etwa so ein. Kennt ihr Mäusespeck? Diesen weichen Schaumzucker in verschiedenen Farben? So weich ist das Zeug auch.
In einer Straße sehe ich einen Laden der diese Dinger hier für 500 bis 600YEN verkauft. Takoyaki heißen die. Die sehen ja lecker aus, aber meinen Geschmack haben die um eine Weltreise verpasst. Tintenfisch ist da mit drin. Und absolut heiß. Diese Soße erinnert mich an den Ausflug nach Shinjuku wo ich dieses Fleisch auf Reis gegessen habe. Da war die selbe Soße drauf. Die vertrag ich geschmacklich nicht. Und diese Fusel….irgendetwas Fischmäsiges muss das sein. Vermutlich auch geräuchert. Keine Ahnung. Aber kein zweites Mal.
Eine letzte Kleinigkeit hole ich mir noch. Ich dachte, es wäre gegrilltes Fleisch. Aber kannst vergessen. Irgendetwas mit Reiß. Seltsames Zeug. Zum Glück nur 100YEN wert gewesen.
Ich verziehe mich in meine Unterkunft und mach ich ans Schreiben, danach gehe ich ins Bett.
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