Gut. Was mach ich denn heut? Ich verfolge meine Spur nach Harajuku um Schuhe zu suchen. Fataler Fehler. Ich sollte lieber nach Arbeit suchen, ich Vollidiot. Aber man wird ja erst dann schlauer, wenn es wirklich drauf ankommt. Ich fahre also für 230YEN nach Shibuya und gehe wieder bis nach Harajuku zu Fuß. Ist ja kein Ende. Eigentlich hatte ich vor, mit der Yanamote Line eine Haltestelle zu fahren. Aber der Automat frisst mein Ticket nicht. Egal. Ich hab´s ja nicht mehr weit.
Zunächst versuche ich den Ausgang aus dem Bahnhof zu finden. Ich komme jedes Mal woanders raus. Jedes Mal. Ich habe also keine Ahnung wo ich bin und wo es lang geht. Die Lösung ist der Kompass. Ich muss nach Norden. Kein Ding. Navigation gestartet. Ich folge der Bahnlinie auf meiner Rechten bis ich die Haltestelle Harajuku erreiche. An diesem Sonntag sollten eigentlich wieder einige Gothic Lolitas zu sehen sein. Es scheint mir aber nicht die richtige Jahreszeit zu sein. Ich habe wieder Pech. Was machen bloß diejenigen die nur einen Woche hier sind?
Ich laufe verschiedene Läden an, auch den einen vermeintlichen Schuhladen den ich auf der Karte markiert habe. Da jage ich zuerst rein. In den unteren Etagen finde ich eine wahre Goldgrube an Lolita Kleidern. Aber die Preise liegen jenseits von Gut und Böse. Ein Paar Schuhe habe ich gesichtet, die mir echt gut gefallen. Aber nicht zu dem Preis. Und da lässt sich auch mit meinem Ausländerrabat nicht in mein Preissegment verhandeln. Dafür sind die zu teuer.
Erstaunt über diese kleine Fundgrube, aber nicht sonderlich begeistert über die geringe Vielfalt muss ich diesem Ort den Rücken gehren. Es gibt hier nicht viele Läden die ein ordentliches Potential bergen einen Schnapper zu landen. Zu teuer. Sollte ich mal ein neues Cosplay benötigen, werde ich hier aber sicher fündig.
Ich finde einen weiteren Laden der recht schöne Schuhe im Angebot hat. Nicht direkt Gothic Lolita. Mehr so Regular. Würden aber auch dafür hinreichend elegant sein. Für schlappe 3900YEN. Größe L ist das dickste. Ich trau mich nicht zu fragen, ob ich die anprobieren kann. Ich komme mir dann doch ein bisschen bescheuert vor. Ich merke mir den Schuppen und kehre noch mal im Cosplay wieder. Gleich nebenan ein weiterer viel versprechender Laden. Aber alles nicht meine Größe. Die sind alle zu klein. Die großen Schuhe sehen alle Scheiße aus. Zudem sind sie zu hart, die müssen viel niedlicher sein.
Ich verlasse die Passage und wandere weiter Richtung Norden in der Hoffnung einen günstigen Happen zum Frühstück zu finden. Über einige Nebenstraßen komme ich zu einem Crêpesshop. Die machen hier so eine Art Eierkuchen mit Obst und Sahne. Oder was Ausgefallenes mit Schinken und Ei. Ich lasse mich von meinem Geschmacksnerv breit schlagen, den Crêpe mit Banane und Schokosoße zu probieren. Ich sehe mir das genau an. Zuerst wird der Teig auf der Herdplatte gebacken. Einmal kurz gewendet und dann kommt eine große Ladung Sahne rauf. Dazu kommen einige Bananenscheiben und etwas Schokosoße. Danach wird das ganze über Eck eingerollt, so dass man eine Art Eistüte erhält. Schmeckt wie Bananensplitt!^^ 300YEN, aber wenigstens mal eine Hand voll Vitamine. So hoffe ich.
Ich komme auf eine breite Straße in Harajuku zu und wundere mich was das hier für ein Gedränge ist. Hier findet heute eine Parade oder so was stat. Heute ist Sant Patricks Day. Kenne ich nicht. Noch nie gehört. Aber egal. Ich kann hier einige kurze Aufnahmen machen.
Vielleicht lade ich was davon hoch. Eine Weile sehe ich mir das Schauspiel an. Dann verlaufen sich meine Spuren in irgendwelchen Nebenstraßen, auf der Suche nach dem nächsten Imbiss. Auf gut Glück biege ich mal rechts ab und treffe auf einen Fahrradladen.
Hier finde ich Bikes für 28000YEN. Das sind aber nur die billigen City Kisten. Ich wollte ein MTB haben. Hat er da, hat er da! Kostet aber 37800YEN. Etwas teurerer, aber geiler als das graue für 28000YEN. Wenn mir der Kautz da noch Schutzbleche ran setzt, wäre ich ja schon zufrieden. Ich mache in Foto von dem Bike und dem Laden, damit ich den wieder finde.
So langsam sollte ich mal wieder die Navigation Richtung Außenposten in die Wege leiten. Ich suche mich fast zu Tode auf dieser schrecklichen Karte die ich von einem Bullen bekommen habe. Im Osten kann ich den Tokio Tower sehen. Das heißt, dass ich in Richtung Westen gehen muss. Ja, aber dann weiter Süden oder Norden? Ach. Scheiß drauf. Ich folge einfach der Straße. Dank unbewusster Koordination bin ich wieder in der Straße mit der Parade gelandet. Diesmal folge ich dieser Straße auf der anderen Seite Richtung Westen zur Haltestelle Harajuku zurück.
An einem Sushi Restaurant bleibe ich kurz stehen. Das wollte ich mir eigentlich nur etwas genauer ansehen. Ich stehe im Laden und sehe mich um. Hier läuft das Sushi auf einem Fließband immer im Kreis, bis sich es jemand vom Band nimmt. Ich wollte nur gucken. Da kommt die Bedienung und fragt wie viele Personen ich bin. Eine? Ja, OK!
Dann reiß ich das einfach mal. Ich muss aber den Preis im Auge behalten. Sie gibt mir eine Speisekarte auf Englisch. Damn. Brauche ich nicht. Gib mir lieber die Preisliste. Die Teller haben verschiedene Farben. Daran erkennt die Bedienung später die Preise. Man nimmt sich das vom Band, was man essen möchte und stapelt die leeren Teller irgendwo auf. Wenn man der Meinung ist, genug Geld ausgegeben zu haben, oder satt ist, je nachdem was zuerst zutrifft, ruft man die Bedienung. Die zählt die Teller auf einem Zettel ab. Damit geht man zur Kasse und bezahlt. Die Teller werden für dich weggeräumt. Ich esse insgesamt 7 Stück Sushi. Mit etwas Sojasoße, alle sehr lecker. Das kostet mich aber auch über 900 krasse YEN.
Einige Straßen laufe ich noch ab. Immer noch auf der Suche nach was Essbarem. Oder nach einem Paar Schuhe. Ach es ist zum verrückt werden. Kostet alles so viel Kohle hier. Ich mach mich dann in weiser Voraussicht vom Acker.
Dadurch, dass ich noch nicht wirklich satt bin, suche ich im Mc Donalds meines Vertrauens noch mal 5 Cheeseburger aus und eine Eistüte. Das Eis war gut. Ich hole mir später noch eine. Die kostet zur Abwechslung nur 100YEN. Ein Cheese 120YEN. Kommt etwa mit dem deutschen Preisen hin.
Sonntag, 18. März 2012
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