Montag, 16. April 2012

Montag 7 - Schule auskundschaften

Der Montag fängt um 0600 mit Cornflakes und Milch an, welche ich mit Hilfe meiner Essstäbchen verspachtle. Yep! Das war mal gut. Ich habe eine unschlechte Idee für ein Video und positioniere die Kamera auf einem Koffer, während das Bike an einem Baum lehnt. Ich bin mal gespannt, ob das so funktioniert wie ich mir das gedacht habe.

Ich fahre heute mal zur nächst gelegenen Schule. Dort warte ich bis der Schülerstrom abgerissen ist und werfe mich dann mit meinem Notebook auf eine Mauer, unmittelbar neben dem Haupteingang. Dort oben sitze ich und schneide das Video von heute Morgen in Stücke. Sieht schon nicht schlecht aus. Aber das nächste Mal, müsste ich nur einen Supervisor haben, der hinter der Kamera das Bild im Auge behält. Das Video überschneidet sich beim Editieren etwas.

Ein komischer Kauz kommt vorbei und sieht mich auf der Mauer sitzen. Er labert irgendetwas und ich sage bloß „Ja!“. Dann latscht er in die Schule. Es dauert keine 10 Minuten, dann fährt eine winzige Karre vom Schulgelände und hält hinter mir an. Ich kann nur den Motor abstellen und die Autotür ballern hören, da steht auch schon der nächste Waschbär neben mir. Er labert irgendwas. Ich versuche das Englisch aus seinem Hals zu würgen, aber er kann gar nichts. Er rennt heulend weg und sucht jemanden, der der englischen Sprache mächtig ist. Das letzte was ich von ihm höre ist „Chotto, mate gudasei“ Ja, na sicher, Mein Akku ist gleich platt und ich soll warten! Ich schnappe mir also mein Zeug von der Mauer und zieh ab, noch bevor der hilflose Japanisch Lehrer mit seiner möchtegern Arme auftaucht. Pech Leute! Wer nicht kommt zum Rechten, muss mit dem Abfall fechten.

Ich nutze die entstandene Verwirrung um mich über viele keine Straßen von der Landkarte zu tilgen, für den Fall das mir jemand folgen sollte. Hahahahhahaaaa..^^
Auf dem Fluchtweg begegnen mir unwahrscheinlich viele Leute die mit einem Berg von Blechdosen umherwandeln. Alle Reinigungskräfte? Nein! Mehr so die Scharte Obdachlose. Das ist ein echtes Armutszeugnis für Japan. Ich dachte immer, die sind so hoch entwickelt. Und dennoch gibt es Leute die nahezu nichts haben. (Ja, wenn ihr es so wollt, bin ich auch ein bisschen wie ein Obdachloser. Doch das stimmt nicht. Ich habe ein mobiles Haus…)

Memo an mich selbst: Victor fragen, ob wir uns mal mit einigen von ihnen darüber unterhalten können, wie es zu diesem Zustand gekommen ist….

An einem Curry Restaurant mache ich für einige Minuten Pause, bei einer Ladung Curry Reiß. Komisch ist nur, das ich eigentlich was anderes geordert habe als ich geliefert bekommen habe. Aber was will man bei 330YEN auch schon großartig erwarten? Ich zottel mit meinem Bike weiter bis ich wieder zum Central Park gelange.

Memo an mich selbst: Hiro sagte mir, dass der Central Park nur eine kleine Kopie von dem aus New York ist. Nagoya soll im Zentrum von Japan liegen. Wenn Nagoya sonst nichts hat, aber die Leute können sagen, „Wir sind das Zentrum“

Ich fahre viele Straßen ab und suche nach einem Sportgeschäft, weil ich eine neue Gaskartusche für meinen Kocher bräuchte. Die eine aus Totsuka ist fast leer. Da ich hier nicht fündig werde, begebe ich mich zu Victors Schule. Das Bike parke ich im Untergrund. Ich frage ihn, ob er ein Sportgeschäft kennt, wo ich diese Gaskartuschen kaufen kann. So genau weiß er das nicht, aber Yukari findet im I-Net einen Laden und ruft dor an. Die haben welche im Angebot. Sie druckt mir eine Karte aus! Später werde ich dort mal nach dem rechten sehen.

Memo an mich selbst: Jemand sagte mir mal, das die Betonung bei einem Japanischem Namen auf dem ersten Buchstaben liegt.

Ich zeige Victor meinen ersten Versuch von meinem Zusammenschnitt. Er findet das gut. Ich ja recht lächerlich. Die Idee ist zwar gut, aber die Umsetzung ist schlecht. Ich müsste das Video pimpen oder neu aufzeichnen. Das Dollfie Video welches ich mit der Webcam geklaut habe, könnte Geld abwerfen, meint er. Ich soll das fertig stellen und mit Sprache kommentieren. Ich habe heute eine ganz besondere Mail im Postfach. Eine Mail aus Oyama cho. Von der Familie wo ich die eine Nacht übernachtet habe, als dieser Mörder Sturm unterwegs war. Sie haben meine Postkarte erhalten (habe doch gewusst, das kein Name erforderlich ist) und das ich meine Mütze vergessen habe. Damn! Ich schreibe zurück, dass sie meine Mütze als Erinnerung behalten sollen. Ich habe aber noch keine Meldung von Sakai aus Totsuka erhalten, und das wo er doch schon zwei Postkarten erhalten haben müsste.

Memo an mich selbst: Der Army-Typ der mich nach Nazuma gebracht hat, hat auch meine Mail Adresse, aber geschrieben hat er noch nicht. Ich muss mir wieder ein paar neue Kontaktkarten ausfertigen und drucken lassen.

Nachdem ich einige Fotos auf dem Blog verlinkt habe, gehe ich los die Gaskartusche kaufen. Die haben hier verschiedene Sorten. Ich weiß nicht welche ich da kaufen soll. Ich vergleiche die Preise und das Gewicht der Kartuschen. Einige scheinen bis -10°C zu reichen. Weiß ja nicht ob das wichtig ist, aber ich kaufe dann die Pudel zu 770YEN. Gleich zwei Mal, damit ich in Zukunft Ruhe habe. Es ist eine große Pudel, die sollte nahezu ewig reichen. Dann fahre ich mit meiner schweren Kiste weiter umher um nach einem günstigen Supermarkt zu suchen. Meine Nudelsuppe geht zur Neige.

Ich fahre zuerst nach Norden auf der Westseite vom Central Park, weil ich hoffe nicht immer so weit fahren zu müssen. Ich finde einen Laden, aber der ist nicht gerade günstig. Scheint mir mehr eine Art Großhandel zu sein. Bevor ich heute nix mehr in die Finger bekomme fahre ich wieder in die südlich gelegene Einkaufspassage Akamon. Dort erhoffe ich mir mehr. Ein großer Laden fällt mir auf, in dem nur wenige Kunden umherwandern. Ich versuche hier erneut mein Glück. Einige Dinge würden mich schon interessieren, aber die Cornflakes z.B. sind teurer. Ich kaufe in einem kleinen Supermakrt die 220g Packung für 189YEN während hier die 440g Tüte über 400YEN kostet. Schlechter Deal.

Keine Ahnung ob ich hier einfach so einkaufen kann. Alle an der Kasse zücken eine Karte. Nicht das man hier nur als Firma einkaufen kann. Da ich mir nicht sicher bin, gehe ich ohne Zuladung wieder raus. Somit verschlägt es mich wieder zu dem kleinen Supermarkt von gestern. Dort kaufe ich die Nudelsuppe für 199YEN eine Milch, eine Dose Ananas, vier Bananen, eine Packung Milchkaffee und eine Ladung Toast mit 6 Scheiben. Die vertreiben hier wohl nur solche kleinen Mengen. In gog bekomme ich ein ganzes Toast, geschnitten, für weit weniger als das. In dem kleinen Laden direkt nebenan beschaffe ich mir Cornflakes für 189YEN. Das ist eigentlich schon ein guter Preis. Ich glaube kaum, dass da noch viel geht.

Auf dem Rückweg bin ich heute echt brutal drauf. Ich fahre bei grün, egal ob für Autos oder Fußgänger. Somit komme ich doch recht zügig von der Stelle. Ich muss nicht immer anhalten und wieder so langsam beschleunigen. Am Zelt angelangt, sammele ich meine trockenen Klamotten ein. Dann würfel ich ein paar Cornflakes mit Milch in meinem Topf umher und spüle alles mit einer Tafel Schokolade runter. Damit soll es das für heute gewesen sein.

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