Sonntag, 30. September 2012

Sontag 31 (30.09.2012) - Nach Osaka

Ich werde um 0700 wach und sehe aus dem Fenster, nachdem ich auf der Toilette war. Es scheint heute gutes Wetter zu werden. Jedenfalls ist es sonnig. Ich werfe mich wieder hin und warte bis Adam wach wird. Um 0945 weckt Adam mich. Ich stehe auf und stopfe meinen Schlafsack in den Beutel. Alles klar. Los geht’s. Ich verlade meinen Rucksack und Adam hilft mir das Geschütz auf die Straße zu bringen. Nach dem Ankuppeln macht Adam ein letztes Foto und wir verabschieden uns. Auf zu neuen Abenteuern!

Ich fahre von dannen und sehe einige Male zurück. Adam schreibt schon wieder auf seinem Handy und blickt nicht einmal hinterher. Hm! Volle Kraft voraus. Ich fahre zur Kreuzung und biege rechts auf die Route 308 ab, die später zur Route 1 wird. Ich folge der Route über mehrere Kilometer Berg auf und Berg ab. Ich stelle leichten Regen fest, der sich mehr und mehr verdichtet, bis ich total im Regen stehe. Wie gut, dass meine Ladung soweit Wasserfest ist. Ich habe meine Kamera unter der Plane auf dem Anhänger verladen, um zu verhindern dass diese nass wird und somit in die ewigen Jagdgründe eingeht.

Auf einer langen Geraden verlasse ich die Stadt Nara und befahre die Stadt Ikoma. Auf dieser geraden geht es Bergab und die Route 1 verwandelt sich zu Route 8. Dann geht es wieder bergauf. Ich halte unter einem Dach, das einem Zelt ähnelt. Dort verweile ich eine Weile um mich abzutrocknen. Einer der dortigen Mitarbeitet bemerkt, das die Luft auf den Reifen meines Anhängers knapp ist. Die eine Seite sieht wirklich etwas platt aus, aber das wusste ich. Auf der anderen Seite ist richtig viel Luft runter. Das habe ich noch gar nicht gesehen. Er holt eine Luftpumpe und wir bringen die Reifen auf Normaldruck. Er gibt mir auch noch eine Plastiktüte und schneidet drei Löcher rein. Jetzt habe ich einen Regenmantel, Kappa.^^ Wie geil! Eine dieser Plastiktüten gibt er mir noch als Reserve mit. Ich sehe mich einen kurzen Moment um. Ich glaube, das dieser Laden hier ein Bestattungsinstitut ist. Wie passend!^^


Als die Mitarbeiter ihre Autos beladen haben und abrücken, ist es auch für mich an der Zeit weiter zu zeihen. Ich fahre den Rest der Steigung hoch. Einige Kilometer weiter gibt es eine harte Steigung die ich hoch schieben muss. Auf der linken Seite ist eine alte geschlossene Tankstelle. Unter dem Dach halte ich einen kurzen Augenblick an. Der Wind ist echt abartig. Ich check die Lage und die Ladung meines Anhängers. Es kann nicht mehr lange dauern, dann muss es Berg ab gehen. Ich fahre weiter. Oder besser ich schiebe. Einen guten Kilometer, dann kann ich wieder fahren.

Ich erreiche den Höhepunkt und springe wieder auf mein Bike. Dann geht es nur noch bergab. Bis nach Osaka. Es geht zunächst sachte los mit einer langen Linkskurve, doch dann geht es richtig bergab. 5% und mehr. Scheiße man. Und ich kann das nicht filmisch festhalten. Bei dem Regen und der schlechten Straße habe ich kein großes Interesse daran hier schnell runter zu kommen. Die Bremsen sind Pausenlos an der Felge. Es geht gute 3 Kilometer runter. Eine schöne geschlängelte Straße über 4 Haarnadelkurven. Alter. Das geht auf die Bremsen.

Ich fahre wieder auf recht ebender Straße und folge dieser bis zur nächsten Kreuzung. Wow, ein Mc. Die Rettung! Ich navigiere auf den Parkplatz und setzte rückwärts in einen Stellplatz. Ich zerre im Regen meine Kameratasche, nass geworden DRECK!, und meinen Rucksack, leicht nass geworden, DRECK!, unter der Plane hervor und laufe rüber zum MC. Im Vorraum ziehe ich den Kappa aus und hole die Kamera aus der nassen Tasche. Uh, die funktioniert noch.

Ich stelle meine Klamotten auf einen freien Platz ab und hole mir ein Double Qouarter Pounder Menu, als erstes Frühstück heute. Was sagt die Uhr? 1338. Perfekt. Ich stehe jetzt etwa 15km vor Osaka in einem MC. Ich werde hier eine Weile verbringen um mich zu trocknen. Ich sehe mir zunähst einen Film an während ich unter der Scheiß Klimaanlage friere. Neben mir machen einige Kids lärm. Ich gehe auf die Toilette mit einem kleinen Handtuch. Dort ist es viel wärmer und ich trockne mich etwas ab.


Ich komme von der Toilette wieder und setze mich zwei Plätze um, um von der Klimaanlage weg zu kommen. Die drei Kids versuchen sich jetzt im Armdrücken. Einen von denen mache ich platt, der andere macht mich platt. Mist! Ein Foto von den dreien landet auf dem Nintendo DSi. Mit dem zocke ich noch eine Weile, dann versuche ich etwas zu schlafen. Der Akku vom Notebook ist leer und keine Steckdose in der Nähe. Also, was soll‘s. Ich verlasse den MC etwa 5 Stunden später.


Es regnet immer noch. Ich setze mich wieder in Bewegung. Den Rucksack habe ich in aller Eile wieder unter die Plane gestopft, damit mir dieser vom Regen nicht nass wird. Ich folge der Route 8 weiter nach Westen.

Memo an mich selbst: Ich muss die Geschichte „The journey to the west“ lesen

Laut Karte kommt dort eine breite Straße. Eine Schnellstraße alla Autobahn. Das bedeutet in der Regel eine fette Brücke. Dort kann ich bestimmt einen Platz für meinen Anhänger finden, damit dieser im trockenen steht. Es sind nur drei oder vier Kilometer. Ich fahre die Route 8 weiter im Regen bis ich eine Brücke sehe. Es ist aber nur eine Eisenbahnbrücke. Die taugt nix. Weiter bis ich die richtige finde.

Ich erreiche die fette Brücke. Ich überprüfe zunächst meinen Rucksack. Scheiße Nass geworden. Schnell das Notebook raus und sehen was Phase ist. Das läuft noch. Uh. Was ist mit dem Rest? Noch trocken. Ich lasse den Kahn unter der Brücke stehen und sehe mich etwas um. Wow, da ist ein Schild. Ich bin schon in Osaka? Das Foto muss ich aber noch machen. Ich hole die Kamera aus dem Rucksack.


Auf der anderen Seite sehe ich einen MC. Die Beste Lösung ist, dort Unterschlupf zu suchen, bis der Regen aufhört. Der Anhänger ist ja im Trockenen. Ein Obdachloser sitzt bereits geraume Zeit hier unter der Brücke im trockenen. Als ich meine Ausrüstung zurücklasse gehe ich an ihm vorbei und sage „Konbanwa“ Er ist ganz erstaunt. Ich frage ihm ob es OK ist, wenn ich mein Bike dort eine Weile stehen lasse. Er sagt, das geht klar. Ich stelle mich mit meinem letzten Regenschirm an die Ampel und warte das es grün wird. Dauert ewig, bis ich in den MC komme.

Ich hole mir einen Teriyaki Burgen und setzte mich neben eine Steckdose. DRECK! Die ist tot! Mir bleibt nichts anderes übrig. Ich muss mir so die Zeit totschlagen. Eine Stunde später hört der Regen auf. Ich sehe auf die Uhr Es ist bereist 1950. Zeit aufzubrechen. Ich gehe zurück zu meinem Gefährt. Noch alles da! Ich beschließe der Route 2 nach Norden zu folgen. Das ist diese breite Straße. Einen knappen Kilometer später finde ich ein eingezäuntes Gelände unter der Autobahnbrücke. Ich sehe mich dort um. Ich springe über den Zaun und sehe eine kleine Zufahrt, die aber nicht befahren werden kann. Weder von Fußgängern noch von Autos. Ich muss in den Gegenverkehr um dort rein zufahren. Kein Ding! Hinter einem Brückenpfeiler ist eine geeignete Fläche für mein Zelt. Trockener, weicher Boden. Zurück zum Bike und in den Gegenverkehr.

Ich warte bis frei ist und fahre die 100 Meter zurück. Dann stehe ich in Sicherheit. Mein Anhänger im Trockenen und keiner hat Zugriff auf diesen. Ich hole mein Zelt unter der Plane hervor, springe wieder über den Zaun und beginne mit dem Aufbau. Der Boden ist sehr locker, das macht es schwierig Halt für die Erdnägel zu finden. Nachdem Aufbau hole ich meinen Rucksack und meine Versorgungstasche (Gaskocher, Instant Rahmen, Schlafsack, Gaskartuschen, Stück Teppich) vom Anhänger. Ich zünde einen Mückenschutz und mache mir eine Nudelsuppe warm. Danach penn ich ein. Der Lärm von der Straße ist aber unzumutbar. Die ganze Nacht brettern die LKWs nur 5 Meter hinter mir entlang. Man, das nervt. Nur mit Hilfe meiner Kopfhörer, kann ich den Schalpegel reduzieren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen