Irgendwie stelle ich um 0452 fest, dass es im Zelt eine
hohe Luftfeuchtigkeit gibt. Ich greife mir meinen Gaskocher und lasse ihn
einige Minuten brutzeln um die Feuchtigkeit zu beseitigen. Das ist schon viel
besser. Dann kann ich weiterschlafen. Um 0845, etwa, springe ich wieder auf. Es
wird warm im Zelt. Das bedeutet gutes Wetter und Zeit zum Aufstehen. Ich
schmeiße wieder alles in meinen Rucksack und sehe zu, dass ich in die Spur
komme.
Heute wollte ich mich zur Burg begeben. Nachdem mein Bike
einige Kilometer am frühen Morgen hinter sich hat und ich einer Einkaufspassage
gefolgt bin erreiche ich einen Schrien. Der scheint hier in Osaka eine wichtige
Rolle zu spielen, wenn ich mir die ganzen Holzschilder so ansehe. Die machen
ein Vermögen mit diesen Brettern.
Auf dem Weg Zur Burg fällt mir aber ein, das ich dort
lieber im Cosplay auftreten sollte, um den Effekt zu verbessern. Ich fahre aber
dennoch zur Burg. Ich sehe mir dann wenigstens schon mal den Außenbereich an,
so spare ich mir später den Aufwand im Cosplay. Ich fahre einmal außen um die
Burg herum. Burg wird von einem innerem und einem äußerem Burggraben umgeben.
Auf dem äußeren Burgwall kann man kostenfrei herumspazieren. Will man aber die
Burg besichtigen ist man gleich 700YEN los. Noch ein Grund mehr das Maximum
herauszuholen. Wenn ich hier im Cosplay auftauche, muss ich unbedingt paar gute
Fotos machen.
Memo an mich
selbst: Internetzugang finden und Flugticket bestellen. Das günstigste ist
genug.
Ich kann vom Burgwall aus einige gute Fotos machen. Hoffe
ich. Jedenfalls ist die Aussicht teilweise sehr schöne anzusehen. Ob die Kamera
das auch so gut einfangen konnte ist fraglich.
Beim Haupteingang zur Burg befindet sich ein Schrein
namens „Hokoku Jinja“. Meiner Meinung nach ist hier aber mehr Beton als alles
andere verbaut worden. Das hält zwar länger, macht aber einen scheiß Eindruck.
Besonders wenn die Farbe abblättert. Vor dem Schrein steht ein großer Ring aus Stroh.
Ich frage mich, was dieser symbolisiert.
Ich verlasse die Burg. Zu meiner Linken sehe ich eine
große Halle. Keiner scheint Interesse dafür zu zeigen. Deswegen sehe ich mir
das an. Es ist eine Trainingshalle für Judo und Kendo. Montag bis Freitags ab
1700. Ob ich mir das mal ansehen sollte? Ich kann es mir ja leisten. Also, von
der Zeit her. Wenn es kostenlos ist, kann ich ja mal eine Runde mitmachen, oder
was?
Nun roll ich einen leichten Berg hinunter, durch das
große Tor- Zu meiner linken sehe ich einen gigantischen Felsbrocken, der in der
Wand verarbeitet wurde. WOOOOOOOOW, was für ein Monster. Ich sehe mir das
Schild mit der Beschreibung an. Da kommt eine Japanerin herbeigesprungen und
erzählt mir etwas über die Geschichte dieses Feldbrockens. Er wurde gespalten
und dann wurden beide Hälften unmittelbar nebeneinander aufgestellt.
Krass. Es gibt zwei eindeutige Anzeichen
dafür, dass die Steine zusammengehören. Es gibt einen dunklen Fleck auf beiden
Steinen. Die sind gespiegelt und würden perfekt zusammenpassen. Des Weiteren,
steht man direkt vor den Steinen und sieht nach links und rechts, kann man eine
Wölbung erkennen. Der linke Stein hat eine Wölbung nach außen, während der
rechteeine nach innen hat. Würde ebenfalls perfekt zusammenpassen. Die sind
echt krass drauf gewesen damals. Die Steine befinden sich am „Otemon“ Tor.
Wobei „mon“ ja schon Tor bedeutet, aber auf der Karte steht es so!^^
Ich habe die Burg hinter mir gelassen und suche einen MC
um meine Batterien aufzuladen. Ich fahre eine Straße hinunter und passiere
dabei ein Gebäude des Fernsehsenders NHK. An der nächsten Kreuzung sehe ich
dann auch schon einen MC. Also rein da. Ich bestelle mir ein Teriyaki Burger
Menu zu 500YEN. Das ist das erste was ich heute kaufe.
Memo an mich
selbst: Selbst wenn ich jeden Tag nur 1K Yen ausgeben würde, wären das 100€
in zehn Tagen. Das wären dann bis Ende des Monats 280€. Hm, wäre finanziell zu
schaffen, denke ich. Aber ob ich es schaffe nicht mehr als 1K Yen am Tag
auszugeben? Sehr schwer, das Sento kostet ja schon 410Yen. Kann ich nicht jeden
Tag nutzen. Handy aufladen? Kannst du vergessen. Brauchen wir nun echt nicht
mehr, es sei ich finden eine Arbeit.
Memo an mich
selbst: „Shinsekai“ bedeutet „neue Welt“. Straßenname nahe dem TV-Tower
(Tsutenkaku Tower) in Osaka. Ich meine zu glauben, dass es in Nagoya auch einen
Teile namens „Shinsekai“ gibt.
Memo an mich
selbst: Wenn ich Japan verlasse, will ich den Anhänger im Fluss versenken.
Einfach nur aus Gag. Ich werde dann mit der alt bewährten Methode reisen, oder
den Zug zum Flughafen nutzen.
Nach gut vier Stunden mache ich mich auf den Weg zum
Tenoji Zoo. Dort wollte ich nach Arbeit fragen. Dazu folge ich der aktuellen
Route weiter nach Süden. Die Sonne geht schon unter. Ich kann nach einigen Kilometern auf der
rechten Seite recht viel Grün entdecken. Das muss der Zoo sein. Ich ändere den
Kurs und folge einem kleinen Pfad. Dieser verläuft über eine Brücke direkt zum
Haupteingang des Zoos. Doch…scheiße man. Die haben nur bis 1700 offen. Es ist
aber schon 1727. Dann muss ich morgen wieder kommen.
Ich fahre zum TV-Tower. Ich parke mein Bike neben dem
Restaurant von dem mir der Tatamihändler erzählt hat. Ich kann von außen schon
sehen, dass es Rammel voll ist. Ich betrete das Restaurant und erkenne sofort,
dass man auf einen Sitzplatz warten muss. Einer sitzt bereits auf der Bank und wartet.
Ich setzte mich rechts neben ihn auf die Bank. Es dauert nicht lange, da wird
er aufgerufen und bekommt einen Sitzplatz zugewiesen. Krasse scheiße man.
Schlange stehen im Restaurant. Die zu Ostzeiten!^^ ich wollte gerade ein Foto
machen, da werde ich aufgerufen. Ich werde einmal durch das ganze Restaurant
umgeleitet, bis ans andere Ende des Tresens. Von dort aus kann ich den Leuten
bei der Arbeit zusehen.
Einer steht an der Fritteuse, oder besser, an der Wanne
mit dem heißen Öl. Alles was seine Aufgabe beinhaltet ist, die fertige
aufgespießten Speisen in einem klebrigem Zeig und dann in Paniermehl zu wälzen.
Dann wirft er das ganze ins Öl. Danach fischt er das fertige Zeug wieder raus
und legt es je nach Bestellung auf einen kleinen Rost. Dann wird es von einem
anderem ausgeliefert.
Doof ist nur, dass es hier kein englisches Menu gibt. Ich
deute auf zwei Sachen von der obigen Karte, nichtsahnend was das ist. Ich
erhalte einen Tee und eine Flasche Obstwein. Hä? Dann gibt mir einer ein Menu
in Englisch. Uh. So viel ungesundes Zeug. Ich wähle zuerst diese „kushikatsu“
(Rind in frittiertem Teigmantel) und irgendwas mit Hähnchen.
Ich gehe zur Kasse. Dort kommt mir bereits jemand
entgegen und freut sich, dass ich ihm die Bestellliste gebe. Nach den ersten
beiden Werten die er eingegeben hat, lese ich schon 730Yen auf der Anzeige der Registrierkasse.
Oh man, das wird teuer. Der Zähler bleibt bei 1360YEN stehen. Uh,
schwindelerregend. Die Getränke sind so teuer! Fuck man.
Ich verlasse das Restaurant und begebe mich auf den Rückweg.
Ich halte unterwegs auf einer Brücke an um die Gegend zu fotografieren.
Doch…was ist das? Das ist die Stadthalle. Die ist auch auf meiner Abschussliste.
Das ist gut. Wenn ich das jetzt schon erledige, brauche ich mich später nicht
mehr damit herumärgern. Ich fahre von der Brücke aus nach links, direkt vor das
Gebäude. Ich nutze das Stativ auf meinem Fahrrad um die Kamera mit einer
längeren Belichtungszeit arbeiten zu lassen. Nachdem ich dieses Areal abgegrast
habe, nehme ich die Spurt zurück zum Zelt wieder auf. Das Foto von der
Stadthalle ist auch zugleich mein 40K Foto.
Ich folge der Route 25 nach Norden. Es ist eine
vierspurige Eibahnstraße. Aber das ist noch lange kein Grund dafür, das mir die
ganzen bekloppten Fahrradfahrer entgegen kommen. DAS ist gefährlich. Wenn ich
dem Spinner nach rechts ausweiche und der Scheiß Verkehr hinter mir das nicht
rechtzeitig bemerkt, dann geht es ab. Ich glaube ich sollte anfangen diese
Idioten anzupflaumen.
Ich erreiche das Zelt nachdem ich in einem 711 auf der
Toilette war um etwa 2130. Recht früh heute. Aber vielleicht komme ich dann
auch früh genug wieder hoch.