Sonntag, 3. August 2014

An der Küste (03.08.2014)

Nach einigen Stunden habe ich soweit alles auf den neusten Stand gebracht und verschwinde aus dem MC. Ich verlasse Hitachinaka gen Osten und wollte eigentlich einen Platz für die Nacht suchen. Der Hitachi Seaside Park, den ich mir auf der Karte ausgesucht habe, ist aber kein Park, sondern wohl mehr so was wie ein Gewerbegebiet. Überall Bullen. Ich hau ab und fahre die Ladstraße Nr. 245 weiter nach Norden. Ich mache Halt bei einem 7-11 und treffe auf eine Gruppe Jugendliche die auf einem Rock Festival waren. Das eine Mädchen kommt auf mich zu und bricht ein Gespräch vom Zaun, während ich an einem sonderbaren Gari Gari Kun Eis am Stiel sauge. Es ist mittlerweile 3 Uhr morgens in Japan. Ein Junge von der Gang gibt mir eine kleine Dose „Wonder“. Eine kleine Dose Kaffee. Ja. Ich check den gleich aus. Nicht schlecht. In etwa so, wie der BOSS den ich sonst so gerne trinke. Ich verabschiede mich von der Rockerbande und fahre die Route 245 noch weiter nach Norden.

Ich erreiche Hitachi und sehe einen Leuchtturm. Auf der Karte soll sich dort ein kleiner Park befinden. Ich halte kurz für ein Foto an und sehe mich dann in der Nähe vom Leuchtturm um. Erfolg! Unter einigen Bäumen am Rande des kleinen Geländes, kann ich das Zelt ohne großen Aufwand aufstellen. Gegen 04:30Uhr japanischer Zeit steht das Zelt und ich hau mich hin. Ich schlafe einige Stunden (bis um 11Uhr jp), bis ich hoffentlich ausgeschlafen genug bin um weiter zu fahren. Abfahrt von dort ist um 05:27 plus 7 Stunden. Also um halb eins. Zum Frühstück habe ich mir die Nudelsuppe gekocht, die ich vorgestern noch im 100YEN Lawson gekauft habe. Somit ist die jetzt auch weg.

Ich fahre jetzt unweit der Küste nach Norden. Es scheint von dort oft dichter Nebel herüberzukommen. Das Wetter hält sich bedeckt. Die Sonne versteckt sich hinter Wolken und es sind doch noch angenehme 35°C. Das geht noch. Ich komme sehr gut voran und schlage mich im Laufe des Tages bis nach Isohara durch. Ein Spot den ich mir ansehen wollte.

Unterwegs, unterhalte ich mich kurz mit einem Japaner der auch auf dem Rad unterwegs ist. Er spricht doch gutes Englisch und wir können uns gut verständigen. Auch mit meinem geringem Japanisch. Mal sehen, was die Action Cam alles gefilmt hat.

Später am Nachmittag, kommt die Sonne wieder raus und die Temperatur steigt auf die gewohnten 43°C. Ich fahre ja die meiste Zeit in der Sonne, denn Schatten gibt es hier in Japan kaum. An einem Streckenabschnitt erhasche ich einen guten Blick auf das Meer. Ich wollte die Gelegenheit nutzen um ein wenig das Wasser an zu testen. Hätte ich es mal lieber nicht gemacht:

Ich fahre mit dem Bike nach rechts von der Route ab und halte an einer Mauer. Von dort aus gehe ich zu Fuß über den Strand zum Meer. Ich lege alle meine Kameras ab und entferne das Mikro von der Action Cam, so dass ich mit der Action Cam auch Unterwasser filmen kann. Ich gehe also vorsichtig zum Ufer und die Kamera halte ich etwas tiefer. BAM, da kam die erste Welle. Das ging ja noch. Aber die zweite, hat mich richtig nass gemacht. Und die Cam hat alles drauf. Scheiße. Salzwasser. Das habe ich ja total vergessen. Jetzt muss ich alles zusammenpacken und mich umziehen. Ich bin voll nass. Dieser kurze Aufenthalt kostet mich bestimmt fast eine Stunde.

Nach dem Zwischenfall muss ich richtig rein hauen, sonst erreiche ich mein Ziel nicht mehr bevor es dunkel wird. Nach paar Stunden erreiche ich es dann doch noch. Isohara. Dort liegt ein riesiger Felsen im Wasser, der gewissermaßen wie ein Elefant aussieht. Oder wie ein Totenkopf. Von dort aus fahre ich noch etwas weiter. Ich versuche das unterste Ende des Tsunamiüberflutungsgebietes zu erreichen. Aber nach 10 weitern Kilometern stelle ich fest, dass es wohl doch noch gute 10km sind und ich schon so viel Zeit verschwendet habe, hier überhaupt her zu kommen. Ich drehe auf der Stelle um und mache mich auf den Rückweg. Die ganzen 150km. Bestimmt. Ich werde später mal genau nachrechen, wie viele KM es waren.

Den Weg zurück lege ich wesentlich schneller zurück, da ich nicht mehr anhalte um Fotos zu machen oder neue Checkpoints auf die Karte zu setzten, da ich bis nach Hitachi (etwa die Position mit dem Leuchtturm) genau dieselbe Route fahre, die ich gekommen bin. Danach wähle ich eine direktere Route. Route 6 Richtung Tokyo. Südwesten also. Ich fahre an diesem Tag noch bis nach Naka.

Ich fahre eine kleine Straße von der Route 6 nach Westen ab und muss auch nicht lange suchen um einen Platz für mein Zelt zu finden. Um 17:40+7 (00:40 jp) habe ich das Zelt aufgebaut und hau mich hin. Der heutige Gegenwind hat mich ganz schön ausgebremst. Hoffentlich geht es morgen besser.

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