Dienstag, 5. August 2014

In Tokyo, mal wieder (05.08.2014)

OK, Auf geht’s um 11:00 Uhr jp. Eigentlich wollte ich ja schon verschwinden, suche aber dann doch noch den Weg zur anderen Burg knapp 500m von hier. Es ist etwas knifflig gewesen, dort hinzufinden, aber es hat sich gelohnt. Hier gibt es eine Toilette mit fließend Wasser. Das nutze ich aus um mir den Staub von den Beinen abzuwaschen. Beim Fahrradfahren wird so viel aufgewirbelt. In einem anderen Teil des ehemaligen Burggeländes, wird wohl gerade die eine oder andere Szene für einen Film gedreht. Ich kann mit der 400V ganz nah dabei sein. Öhm. Soap, so wie die herumhampeln. Aber cool. Ich habe einen richtigen Filmstar vor die Linse bekommen. Zufällig.

Ich sehe mich von hier oben aus noch etwas um und versuche die Aussicht von hier oben einzufangen ohne dabei die Filmarbeiten zu stören. Ich sehe mir das Treiben noch einen Augenblick an. Dann machen sie wohl eine Pause. Die nutze ich um die letzte Position zu erreichen von der aus man wohl einen guten Überblick über das umliegende Land haben wird. Ja, nicht schlecht. Die Burg hat sich hier vor einigen Jahrhunderten sicherlich gut gemacht. Wird Zeit sie zu rekonstruieren, nicht wahr?

Ich hau endlich aus diesem kleinen Ort ab. Auf dem Weg aus dem Dorf, halte ich noch an einem JP-Network an und hebe etwas Geld ab. Postkarten haben sie aber nicht. Schwach. An einem kleinen Abschnitt passiere ich die Strecke, die ich 2013 mit dem Bike gefahren bin. Man, wie die Zeit vergeht.
Es kostet mich viel Zeit und Kraft gegen den starken Wind nach Yotsukaido zu kommen. Aber von dort aus ist es nicht mehr weit bis nach Chiba. Dort möchte ich die Burg und den Turm besichtigen. Also noch mal richtig reingehauen, damit ich das noch schaffe bevor die dicht machen.

Irgendwo in Chiba stelle ich fest, das wieder die Luft von meinem Vorderreifen verschwunden ist. Nanu? Wie kann das sein? Ich hole erst mal die Luftpumpe raus und will die am Ventil ansetzten, als ich feststelle, das das Ventil eine Macke hat. Mist. Zeig mal her. Ah, Glück gehabt. Nur das Gummi porös. Ich entferne das obere Ende und setzte das Ventilgummi ein Stück nach. Dann geht das Ventil zurück und Luft in den Reifen. Das sollte doch jetzt erst mal halten.

Nachdem ich mich irgendwie durch die Stadt navigiert habe und immer wieder anhalten musste um mit dem Notebook den Walkman zu laden, erreiche ich das Chiba Castle. Dort angekommen, stelle ich fest, dass mein Fungi NEIN. Mein FUNGI verloren gegangen ist. MIST. Der liegt bestimmt noch irgendwo in Sakura auf der Straße. SCHEIßE Ah…..jetzt muss ich mir einen neuen kaufen. Man, ein herber Verlust.
An der hiesigen Toilette muss ich mich erst mal grundreinigen. Auf dem Weg durch die letzte Stadt hat der Wind so viel Sand aufgewirbelt, das ich aussehe wie die Sphinx. Man. Das Handtuch kann ich aber auch wohl langsam vergessen. Braun.^^

Ich betrete die Burg und frage nach dem Preis. 60YEN? Das ist extrem günstig man. Ich sehe mich in aller Ruhe um und mache Fotos von Dingen die mich vielleicht interessieren könnten. Lesen kann ich ja eh nix. Auf der obersten Aussichtsplattform herrscht ein enormer Wind. Meine Fresse. Ich gehe einmal außen herum und mache einige Fotos die mir die Aussicht für später aufheben sollen. Dann geht es weiter zum Chiba Port Tower. Der Weg ist doch recht schnell gefunden.

Der Eintritt kostet nur 420YEN, ich denke, das kann ich mir leisten. Postkarten haben die hier aber nur einzelne. Das ist schwach. Die Aussicht von dort oben aber schon etwas besser. Zugegeben. Den Sonnenuntergang würde ich schon gerne sehen, aber bei dem Nebel macht das kaum Sinn und ich muss noch 30km bis nach Tokyo reißen. Also muss es eine Fotosammlung richten.
Auf dem Weg aus Chiba folge ich grob der Beschilderung, da der Akku schon wieder platt ist. Ich muss wohl doch noch einen portablen Akku kaufen. Man, das nervt. Ich folge zunächst der Route 357.

Immer der Beschilderung nach Tokyo. Man, das ist hier aber auch unübersichtlich. An einer Stelle passiere ich ein Wärterhäuschen. Die Ampel zeigt grün, also kann ich da durch fahren. Oh man, geht das hier vorwärts. Ich mache 30km/h und mehr. Das schafft. Aber nicht sehr weit. Ein Bullenwagen setzt sich vor mich.

Der Bulle hält an und steigt aus. Er will mir wieder irgendetwas erklären, aber mit seinem erbärmlichen Englisch wird das nix. Da ist sein Kollege schon besser bewandert. Aber dennoch Hilflos. Es dauert nicht lange, da tauchen hinter mir noch paar Leute auf mit einer großen Leuchtreklame die die Straße auf dem Fahrradstreifen absichern. Man, so ein Aufwand. Sie wollen mich nicht auf der Schnellstraße weiterfahren lassen. Sie helfen mir stattdessen auf die Bummelstraße mit den ganzen Ampeln und Fußgängerbrücken. Man, das nervt doch Leute. Das ist keine Reise, das ist ein Hindernissparkour.

Zunächst quetschen wir uns mit dem Bike durch den kleinen Gang neben einem Wärterhaus vorbei. Dabei wäre der Weg über die breite Zufahrt viel leichter und schneller. Anfänger. Stümper. Dilettanten. Weicheier. Nichtskönner. Sicherheitsfanatiker. Pfuscher. Ach, da fallen mir so viele Worte ein. Ich sag euch was gefährlich ist. Bei Rot über die Ampel fahren, so wie es hier viele Japaner machen. Aber doch nicht mit dem Bike auf einem über einen Meter breitem Steifen auf einer Schnellstraße entlang zu jagen.

Nichtsdestotrotz erreiche ich irgendwann Urayasu. Dort fahre ich von der scheiß langsamen Straße ab und fahre direkt nach Edogawa. Eine Straße, Route 50, führt mich direkt ohne Umwege dorthin. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu meinem Zeltplatz vom letzten Jahr. Mal sehen ob ein Zelt noch dort liegt.

Zeltpunkt gefunden. Aber Zelt nicht. Egal. Ich habe ja ein neues. Von dort aus mache ich mich auf den altbekannten Weg nach Harajuku in der Hoffnung, dort das offene W-Lan nutzen zu können. Auf meinem Weg sehe ich einen Bullen, der einen Mann auf einem Roller angehalten hat. Action Cam on. Den Bullen nehme ich jetzt erst mal aufs Korn. Ich frage ihm nach dem Weg nach Asakusa, ob wohl ich den Weg genau kenne und doch nicht dorthin möchte. Der Typ hat keine Ahnung und spricht kein Englisch. Der Rollerfahrer hilft mir in seiner Unwissenheit weiter. Er sagt, dass ich dieser Straße einfach nur 20 bis 30 Minuten in Richtung Skytree folgen kann. Recht hat er. Und Englisch spricht er auch gut, ganz im Gegensatz zu diesem unbeholfenem stümperhaften Bullen. Ich verlasse die beiden.

Nach Stunden langem herum gekurve bin ich endlich an einem bekannten Spot wo ich W-Lan erhoffe. Doch es ist nichts mehr verfügbar. Scheiße. Und jetzt? Wie soll ich jetzt Mails abrufen? Alternative suchen, was? Shit, ich suche erst mal nach einer Polizeibox und frage nach einem Sento. Der eine Bulle hilft mich auch sofort weiter, doch das Sento hat bereits dicht. Schade eigentlich.

Ich frage an einer anderen Polizeistation noch mal nach, der gibt sich wesentlich mehr Mühe und findet auch noch eins das bis um 02:00Uhr offen hat, aber recht weit weg zu sein scheint. Gut, lassen wir das. Nach dem ich mich noch gut eine halbe Stunde mit den Leuten hier unterhalten habe, fahre ich rüber in den Jojogi Park. Dort suche ich einen Wasserhahn und wisch mir den Staub von meinen Knochen. Anschließend suche ich hier eine abgelegene Ecke für das Zelt. Das sollte es dann für heute gewesen sein.

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